z/OS 2.5: Mainframe-Anwendungen mit Java/Cobol-Interoperabilität modernisieren

Zwei Jahre nach dem letzten großen Update kommt z/OS 2.5. IBM will insbesondere die Mainframe-Anwendungen auf neue Füße stellen und in die Hybrid-Cloud bringen.

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(Bild: IBM)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Berthold Wesseler
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Am 30. September bringt IBM die Version 2.5 des Mainframe-Betriebssystems z/OS auf den Markt, auf den Tag genau zwei Jahre nach der Vorgänger-Version 2.4. In der Ankündigung wird es „das Betriebssystem (OS) der nächsten Generation für IBM Z“ genannt, das darauf ausgelegt sei, „die Kundenakzeptanz von Hybrid-Cloud und KI zu beschleunigen und Anwendungsmodernisierungsprojekte voranzutreiben.“

IBM z/OS V2.5 bietet neue Funktionen in den Bereichen KI-Nutzung, Anwendungsmodernisierung, Ausfallsicherheit, Sicherheit und Einsatz der Software-Entwicklungswerkzeuge, letzteres insbesondere mit Blick auf „Ease of Use“ und „Enterprise DevOps“. Das neue System soll schneller und einfacher zu installieren sowie zu aktualisieren sein; Kundentests hätten gezeigt, dass die Version 2.5 im Vergleich zu den Vorgängern 2.3 und 2.4 um mehr als 30 Prozent schneller aufgesetzt werden könne – nicht unerheblich bei der aktuellen Hybrid-Cloud-Strategie des Konzerns: Die vereinfachte Installation, Verwaltung und Nutzung von z/OS durch Administratoren und Entwickler soll zudem dafür sorgen, dass für viele Aufgaben keine speziellen Mainframe-Kenntnisse mehr erforderlich sind, hieß es schon im März im Preview auf die neue Version.

Mit Version 2.5 erhält z/OS neue KI-Features, die eng in z/OS-Workloads integriert werden können und den Kunden bei der Entscheidungsfindung helfen sollen. Erklärtes Ziel ist es, KI in Echtzeit in jede Geschäftstransaktion einzubinden. Letztlich soll der Mainframe auf dem Weg in die Hybrid-Cloud ein sicheres, skalierbares Fundament für den Transformationsprozess bieten. Nun führt IBM daher neue Funktionen ein, die die Anwendungsmodernisierung unterstützen und eine native Cloud-Erfahrung auf z/OS bieten:

  • Neue Interoperabilität zwischen Java und Cobol, die bestehende Anwendungen um Support für parallele 31-Bit- und 64-Bit-Adressierung erweitert und so die Modernisierung von Unternehmensanwendungen vereinfachen soll.
  • Verbesserte Performance und Benutzerfreundlichkeit für z/OS Container Extensions (zCX) zur Integration von Linux-Anwendungen und -Dienstprogrammen in z/OS.
  • Zusätzliche Funktionen zur Integration von Cloud-Storage durch „transparentes Cloud-Tiering“ (TCT) und die Unterstützung des Cloud-Tier-Supports mit der „Object Access Method“ (OAM) bei der Datenübertragung in hybride Cloud-Storage-Umgebungen, was die zentrale Datenarchivierung und -sicherung auf dem Mainframe vereinfachen soll.

Hinzu kommen Sicherheits-Updates: Hier hilft die neue z/OS-Version durch Verbesserungen in den Bereichen Authentifizierung, Autorisierung, Protokollierung, Systemintegrität, System- und Datenverfügbarkeit, Verschlüsselung von Daten während „on the fly“ und „at rest“ bietet.

Besonders erwähnenswert ist die Ausweitung der durchgängigen Verschlüsselung auf neue Arten von Datensätzen. Da das System jetzt ebenfalls mit sequentiellen Basisformaten und großformatigen, vom Storage-Management-Subsystem (SMS) verwalteten Datensätzen umgehen kann, lassen sich auch Daten ohne Anwendungsänderungen verschlüsseln und so die Einhaltung von Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen vereinfachen.

Ebenfalls neu sind Funktionen zur Behebung von Anomalien. Sie nutzen Features wie „Predictive Failure Analysis“ (PFA), Runtime Diagnostics, Workload Manager (WLM) und JES2, um anomales Verhalten nahezu in Echtzeit zu erkennen – so sollen Kunden potenzielle Probleme vorbeugend angehen können.

z/OS ist ein 64-Bit-Betriebssystem für IBM z/Architektur-Mainframes, das von IBM im Oktober 2000 eingeführt wurde. Es ist der Nachfolger von OS/390, das wiederum auf eine Reihe von MVS-Versionen folgte. MVS kam 1974 als Nachfolger des zehn Jahre zuvor lancierten OS/360 auf den Markt. IBM erwähnt es in der Ankündigung von z/OS 2.5 nicht einmal, aber das System ist abwärtskompatibel bis zum allerersten Vorgänger aus den 1960er-Jahren.

(fo)