Apple schickt chinesischen Leakern Abmahnungen

Personen, die Infos zu Prototypen auf Social Media posten, bekommen nun Ärger mit Apples Pekinger Anwaltskanzlei. Sie sollen die Namen ihrer Quellen nennen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Schutz bei der Arbeit

Apple-Laden in Peking.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Apple geht zunehmend aggressiv gegen Leaker in China vor. Wie das die Zeitschrift Vice berichtet, hat der Konzern über seine Anwaltskanzlei in der Hauptstadt Peking Abmahnungen verschickt, die scharfe Vorwürfe enthalten. Die sogenannten Cease-and-Desist-Letter verlangen unter anderem, dass mögliche Hintermänner genannt werden, die die Geschäftsgeheimnisse des Konzerns weitergegeben haben sollen.

Ausgangspunkt sind auf Twitter publizierte Bilder von unveröffentlichten Produkten. Der Konzern ließ daraufhin offenbar ermitteln, wer diese publiziert hat. Ein chinesischer Bürger wurde daraufhin aufgefordert, ein Dokument zu unterschreiben sowie weitere Details zu nennen.

"Sie haben ohne Genehmigung große Mengen an Informationen über unveröffentlichte oder spekulative Apple-Produkte offengelegt, was einer willentlichen Missachtung von Apples Geschäftsgeheimnissen gleichkommt. Durch Untersuchungen hat Apple relevante Beweise [dazu] ermittelt." Der Verstoß betreffe unter anderem die Publizierung unveröffentlichter Informationen über Apples neue Produkte über soziale Medien. Dabei sollen auch Design und Leistungswerte dieser neuen Produkte genannt worden sein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Empfänger des Briefs dürfe weder neue Informationen über geleakte Apple-Geräte empfangen noch diese publizieren. Zudem verlangt Apple eine Liste "von allen, die Ihnen das geleakte Geräte gegeben haben". Der Konzern gibt dem Angeschriebenen dazu 14 Tage Zeit, danach sollen offenbar rechtliche Schritte eingeleitet werden, Vice spricht sogar von der Drohung, die Polizei einzuschalten, wenn keine Quellen genannt würden.

Apple kämpft seit Jahren mit zunehmend früheren und schwerwiegenderen Leaks aus seiner Lieferkette. So soll es einen schwunghaften Handel mit Prototypen geben. Teilweise werden diese an Zubehörhersteller verkauft, teilweise Informationen dazu direkt veröffentlicht oder die Geräte an Sammler weitervermittelt. Apple hatte intern bereits angekündigt, die chinesische Lieferkette schärfer zu kontrollieren. Leaker will der Konzern schlimmstenfalls sogar verhaften lassen.

(bsc)