ifo-Institut: Ein Viertel der Beschäftigten weiterhin im Homeoffice

Die Zahl der Beschäftigen, die aus dem Homeoffice arbeiten, geht weiter zurück. Der Trend hatte schon vor dem Ende der Homeoffice-Pflicht eingesetzt.

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(Bild: Shutterstock/Andrey_Popov)

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In Deutschland arbeiteten im Juli nur noch gut ein Viertel der Beschäftigten im Homeoffice. Das hat das Münchener ifo-Institut ermittelt und sieht dabei eine Fortsetzung eines Trends, der schon vor dem Ende der Pflicht zum Homeoffice eingesetzt habe. So hätten im März und im Mai mindestens 31 Prozent der Beschäftigten von zuhause gearbeitet, im Juni sei die Zahl bereits auf 28,4 Prozent gesunken. Absoluter Spitzenreiter unter den Branchen waren demnach zuletzt die Dienstleistungen der Informationstechnologie, wo fast 74 Prozent der Beschäftigten weiterhin im Homeoffice arbeiteten. In den Bereichen Gastronomie und Beherbergung gelte das dagegen nur für 3,5 beziehungsweise 1,5 Prozent.

"Die Menschen suchen wieder häufiger den persönlichen Kontakt im Büro", meint Homeoffice-Experte Jean-Victor Alipour nun anlässlich der Vorstellung der Zahlen. Man erwarte aber weiterhin, dass sich in Zukunft hybride Arbeitsmodelle durchsetzen werden. Der Rückgang der Arbeit im Homeoffice sei nun in allen Wirtschaftssektoren beobachtet worden, aber die Unterschiede bei den Anteilen sind teilweise beträchtlich. So seien im Dienstleistungssektor weiterhin über 35 Prozent im Homeoffice, im Einzelhandel und im Bauhauptgewerbe nur 6,3 Prozent. Besonders viele Rückkehrer verzeichnet demnach die Medienbranche, wo der Wert teilweise über 10 Prozentpunkte zurückging. Im verarbeitenden Gewerbe ist der Anteil in der Pharmaindustrie am höchsten, hier arbeiten gut 36 Prozent weiterhin im Homeoffice. Leicht gestiegen sei der Anteil entgegen des allgemeinen Trends dagegen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie der Bekleidungsindustrie.

Die nun von dem Wirtschaftsinstitut vorgelegten Zahlen sind die ersten zum Zeitraum nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht. Die war zum 30. Juni ausgelaufen und hatte seit April gegolten. Arbeitgeber mussten laut der Regelung Homeoffice ermöglichen, und Arbeitnehmer wiederum mussten dieses Angebot annehmen – jeweils nur sofern, dem nichts Gravierendes entgegenstand. Aus den seit Februar monatlich erhobenen ifo-Zahlen lässt sich nun nicht ablesen, dass die Pflicht den Anteil der Beschäftigten im Homeoffice-gesteigert hat. Bis Juni hatte der demnach immer knapp über 30 Prozent gelogen. Ob sich die Rückkehr ins Büro nun fortsetzt, muss sich auch angesichts der wieder steigenden Corona-Inzidenzen und der gefährlichen Delta-Variante zeigen. In den USA haben erste Konzerne bereits angekündigt, nur Geimpfte wieder ins Büro zu lassen.

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(mho)