Neue Wege ins Web mit Object Pascal und Visual Studio Code

TMS WEB Core Visual Studio Code ist ein Framework, das auf einen grafischen Designer, die Programmiersprache Object Pascal und Visual Studio Code setzt.

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(Bild: Piyawat Nandeenopparit / Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Dr. Veikko Krypczyk
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Mit TMS WEB Core lassen sich Single Page Applications für das Web erstellen. Es reiht sich mit seinem Fokus auf Webanwendungen in die Riege der Webframeworks ein. Dieses Jahr hat TMS Software das kommerzielle Werkzeug, das bis vor Kurzem ausschließlich als Erweiterung für die Entwicklungsumgebung Delphi beziehungsweise RAD Studio verfügbar war, für den Einsatz mit Visual Studio Code portiert. Als TMS WEB Core Visual Studio Code steht es in der aktuellen Version 1.3 für Windows, macOS und Linux zur Verfügung.

Webapplikationen basieren grundsätzlich auf den drei Elementen HTML (Struktur), CSS (Design, Layout) und JavaScript (Interaktion). Sie laufen im Browser und können damit plattform- und geräteneutral eingesetzt werden. Zahlreiche Vorgehensweisen, Programmiersprachen, Bibliotheken und Frameworks helfen beim Erstellen von Webapplikationen. Ihr gemeinsames Ziel besteht in der Vereinfachung und vor allem Beschleunigung der Entwicklung von komplexen Applikationen.

TMS WEB Core Visual Studio Code ermöglicht das komponentenbasierte Erstellen von Webapplikationen. Dazu stellt ein Plug-in für Visual Studio Code einen grafischen Designer bereit, der dazu dient, die Benutzeroberfläche über Drag & Drop und die Eigenschaften der Komponenten zu gestalten. Bekannt sind derartige Designer zur Gestaltung des User Interface vor allem aus integrierten Entwicklungsumgebungen für Desktopapplikationen, während sie für Webapplikationen eher die Ausnahme sind.

Die Installation in Visual Studio Code stellt die notwendigen Templates zum Anlegen einer neuen Webapplikation bereit. Beim Erstellen einer neuen Anwendung wird ein Projektskelett als Ausgangsbasis generiert. Für die Programmlogik kommt ausschließlich Object Pascal zum Einsatz. HTML-, CSS- und JavaScript-Code sind zwar nicht notwendig, aber das Framework ermöglicht individuelle Anpassungen und Erweiterungen, beispielsweise mit angepassten CSS-Klassen oder zusätzlichen JavaScript-Bibliotheken. Die Komponentenpalette bietet viele visuelle Steuerelemente für das User Interface, darunter Basiskomponenten wie Eingabefelder, Labels zur Beschriftung und Buttons. Auch komplexere Steuerelemente zur Darstellung von Datentabellen sowie Menüelemente und Auswahldialoge für Dateien stehen zur Verfügung. Für typische Anforderungen zeitgemäßer Webapplikationen wie die Einbindung von Google Maps oder YouTube existieren eigene Steuerelemente, wodurch die umständliche manuelle Kodierung entfällt.

Während der Installation richtet das Tool einen lokalen Webserver ein, um die erstellten Webapplikationen direkt aus Visual Studio Code zu starten. Ein Transpiler (Compiler zwischen Programmiersprachen) übersetzt den in Object Pascal vorliegenden Quellcode in HTML, CSS und JavaScript. Nach dem erfolgreichen Build öffnet das Tool die Anwendung im Standardbrowser. Zum Debuggen lassen sich zudem Breakpoints setzen, und TMS WEB Core synchronisiert beim Stoppen die Ausgabe im Browser mit der Darstellung in Visual Studio Code.