Oracle lanciert automatisierte Container-Plattform Verrazzano

Als plattformübergreifendes System soll Verrazzano Unternehmen das Bereitstellen containerisierter Applikationen auf Kubernetes vereinfachen.

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(Bild: Matthias Parbel)

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Von
  • Matthias Parbel

Mit Blick auf Unternehmen, die ihre Oracle-WebLogic-Umgebungen modernisieren möchten, kündigt der US-Hersteller seine neue Oracle Verrazzano Enterprise Container Platform in Version 1.0 an. Sie soll nicht nur das sichere Bereitstellen und Verwalten containerisierter Anwendungen auf Kubernetes vereinfachen, sondern auch ein vereinheitlichtes Application Lifecycle Management (ALM) für Microservices und WebLogic-Server-Anwendungen ermöglichen. Darüber hinaus betont Oracle in der Ankündigung, dass Verrazzano als Open Source zur Verfügung stehen wird und sich Cluster-übergreifend sowohl On-Premises und in der Oracle Cloud Infrastructure wie auch auf Plattformen anderer Cloud Provider nutzen lassen soll.

Verrazzano baut auf dem Open Application Model (OAM) auf, das auf Microsoft und Alibaba zurückgeht, und das einen plattformübergreifenden Rahmen für das Entwickeln und Deployen Cloud-nativer Anwendungen bereitstellt. Als kompletter Cloud-Stack tritt die neue Plattform gegen etablierte Angebote wie Red Hat OpenShift und VMware Tanzu an, bietet aber über den Support containerisierter Applikationen auf Kubernetes hinaus insbesondere auch erweiterte Features für Anwenderinnen und Anwender aus dem Oracle-Ökosystem an, die WebLogic, Coherence oder Helidon im Einsatz haben.

Als kuratierte Sammlung zahlreicher Open-Source-Komponenten soll Verrazzano vor allem Development (Dev) und Operations (Ops) bis hin zu Security (Sec) weitestgehend automatisieren. Dabei deckt die Plattform von der Kubernetes-Infrastruktur über Workload und Application Lifecycle Management bis zu Monitoring und Observability alle wesentlichen Bereiche des Cloud-Stack ab.

Der komplette Stack der Oracle Verrazzano Enterprise Container Platform

(Bild: Oracle)

Die Inbetriebnahme erfordert laut Oracle lediglich die Installation des Verrazzano-Plattform-Operators im Kubernetes-Cluster. Anschließend lässt sich das für den gewünschten Einsatzzweck (beispielsweise Entwicklungsumgebung oder Produktion) passende Profil auswählen, das als Kubernetes Custom Resource an den Operator übergeben wird. Bei Bedarf lässt sich Verrazzano nicht nur in ausgewachsenen Kubernetes-Umgebungen, sondern auch in Light-Versionen wie Minikube oder Kind installieren. Mehr Details zum Einsatz der Plattform liefert die Quickstart-Dokumentation.

(Bild: Oracle)

Zum Konfigurieren und Verwalten der DevOps- und GitOps-Prozesse in ihrer Anwendungsumgebung können Entwicklerinnen und Entwickler dann auf YAML-Dateien zurückgreifen. Verrazzano soll sich daraufhin beim Deployment einer Applikation automatisch um alle wichtigen Maßnahmen kümmern – darunter das Verteilen der Custom Resources im Cluster, das Anlegen des Namespace, das Erstellen eines Ingress zum Service-Mesh Istio sowie der erforderlichen Network Policies und das Setup der Metriken für die Weitergabe an den Observability-Stack.

Oracle hatte den Sourcecode des Verrazzano-Projekts im April 2020 auf GitHub übertragen und Ende August zugänglich gemacht. Mit Veröffentlichung der Hauptversion 1.0 geht die Oracle Verrazzano Enterprise Container Platform nun offiziell an den Start. Weitere Details liefern der Blogbeitrag und die Homepage des Projekts.

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