WeChat: Chinesische Behörden verklagen Tencent

Der Messenger-Dienst mit über 1,2 Milliarden Nutzern pro Monat soll gegen Jugendschutzbestimmungen verstoßen, klagt die chinesische Staatsanwaltschaft.

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(Bild: Boumen Japet / shutterstock.com)

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Chinesische Behörden gehen derzeit gegen den Social-Network- und Spiele-Anbieter Tencent vor. Im Pekinger Stadtteil Haidian erhob die Staatsanwaltschaft Klage, weil der Jugendschutz-Modus des populären Messengers WeChat nicht den behördlichen Vorgaben entsprechen soll. Details, welche Vorgaben gemeint seien, gab die Staatsanwaltschaft nicht bekannt.

WeChat soll 2020 über 1,2 Milliarden Nutzer gehabt haben, davon mindestens 100.000 außerhalb Chinas. Der Messaging-Dienst hat ein integriertes Bezahlsystem namens WeChat Pay und kann unter anderem für Videochats genutzt werden. Der integrierte Jugendschutz-Modus von WeChat schränkt unter anderem Zahlungen und den Kontakt zu Personen in der Umgebung ein.

Bereits am Dienstag war der Aktienkurs des Unternehmens Tencent um etwa fünf Prozent eingebrochen, nachdem in der chinesischen Tageszeitung Economic Daily ein Artikel erschienen war, der die schädliche Wirkung von Online-Spielen als "Opium für den Geist" bezeichnete und härtere Strafen gegen Hersteller forderte. Tencent hatte daraufhin drastische Einschränkungen bei der Spielzeit und In-Game-Käufen für jugendliche Online-Spieler in seinem Titel "Honor of Kings" angekündigt.

(hag)