NASA-Rover Perseverance: Rätsel um fehlende Bodenprobe wohl gelöst

Eigentlich sollte Perseverance inzwischen eine Bodenprobe entnommen und auf dem Mars deponiert haben. Das hat nicht geklappt, der Boden war wohl zu porös.

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Keine Spur vom Bohrkern, weder am noch im Bohrloch.

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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Nachdem der Mars-Rover Perseverance beim ersten Versuch keine Bodenprobe entnehmen konnte, aber auch das Bohrloch leer war, meint man bei der NASA, das Rätsel gelöst zu haben. Man sei offenbar auf einen besonders ungewöhnlich beschaffenen Untergrund gestoßen, erklärt die US-Weltraumagentur nun. Statt einen stabilen Bohrkern habe Perseverance nur poröses Material aus dem Boden geholt. Das sei dann wohl teilweise auf den Boden des Bohrlochs gefallen, zu Teilen aber an dessen Rand gelandet. Die Bohrung zeige einmal mehr, dass Forschung nicht komplett zu planen sei, man habe aber genügend Probenbehälter an Bord und ziele nun auf die nächste Stelle.

Diese Ergebnisse der Analyse der gescheiterten Probenentnahme hat Louise Jandura von der NASA nun in einem Blogeintrag ausgeführt. Darin erläutert sie nicht nur, wie irritiert das Team war, als nach der ersten Erfolgsmeldung des Rovers deutlich wurde, dass der Probenbehälter leer war. Zwei Tage lang hätten mehrere Dutzende Ingenieur:innen und Wissenschaftler:innen die Daten untersucht, um erstens zu bestätigen, dass die Probenentnahme für die Instrumente genauso abgelaufen ist, wie erwartet. Einen intakten Bohrkern – der etwa herausgefallen sein könnte – habe man mit den Kameras nirgendwo gefunden. Tiefenmessungen in dem Bohrloch untermauern die Vermutung, dass das Material an der Stelle ungewöhnlich porös und beim Bohren zu Staub zerfallen ist.

Perseverance ist seit dem 18. Februar auf dem Mars und der jüngste in der Reihe der NASA-Rover. Er gleicht seinem Vorgänger Curiosity in weiten Teilen, aber unter anderem die Landung war eine noch größere Herausforderung. Viele Wochen nach der Landung lag die Konzentration vor allem auf den Flügen des mitgeführten kleinen Helikopters Ingenuity, die sind aber inzwischen Routine. Das kleine Gefährt begleitet den Rover auf seinem Weg und erkundet aus mehreren Metern Höhe die Umgebung. Beide sind aktuell auf dem Weg zu einem wohl ausgetrockneten Flussbett, um nach möglichen Spuren von ehemaligem Leben zu suchen.

Auf dieser Strecke liegt auch ein Gebiet namens Süd-Seitah, in dem Perseverance zum nächsten Mal bohren soll. Dort erwartet das Team Sedimentgestein und damit bessere Voraussetzungen. Der Rover soll Proben nicht nur selbst analysieren, sondern auch ablegen, damit sie später abgeholt und zur Erde gebracht werden können.

Siehe zur NASA-Mission Perseverance:

(mho)