Verkehrsministerium zur Autobahn App: "Überwiegend positive Rückmeldungen"

Als "teuer und nutzlos" wurde die seit Juli erhältliche Autobahn App bezeichnet. Das Verkehrsministerium nimmt dazu gegenüber heise online Stellung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 194 Kommentare lesen

(Bild: Autobahn GmbH)

Lesezeit: 3 Min.

Das Bundesverkehrsministerium hat für seine "Autobahn App" nach eigenen Angaben bisher überwiegend positive Rückmeldungen bekommen. Seit der Vorstellung am 20. Juli dieses Jahres sei die App 340.000-mal heruntergeladen worden. In den vergangenen vier Wochen hätten sich aus dem Kundencenter der App ungefähr drei Viertel positive und ein Viertel negative Rückmeldungen ergeben, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber heise online.

"Die negativen Bewertungen in den sogenannten App-Stores sind maßgeblich vor dem 20. Juli abgegeben worden", erklärte die Sprecherin weiter. In die aktuellen Bewertungen flössen Bewertungen ein, die für das Vorläufermodell aus der Aufbauphase der Autobahn abgegeben wurden.

Die in Googles Play Store für Android und in Apples App Store für iOS kostenlos erhältliche und werbefreie App wurde dort bisher insgesamt durchschnittlich mit zwei von fünf Sternen bewertet. Stefan Gelbhaar, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag, sprach von einer "App ohne Mehrwert". Es sei eine Posse und ein Fall für den Rechnungshof. Auch gab es Kritik von vielen Nutzern und Nutzerinnen.

Die Sprecherin bestätigte, dass die Entwicklung der App 1,2 Millionen Euro gekostet hat. Diese Kosten lägen damit in einem üblichen Rahmen. Zudem sei sie in Kooperation mit dem Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen fortentwickelt worden, so seien Kosten gespart worden.

Die Autobahn GmbH, die seit Anfang dieses Jahres für die Verwaltung der deutschen Autobahnen zuständig ist, will auch mithilfe der App die Autobahn-Nutzung verbessern. Bisher habe es keine vergleichbare App gegeben, die gebündelt Verkehrs- und Infrastrukturinformationen sowie weitere Daten rund um die deutschen Autobahnen an einem Ort anbietet, erklärte die Sprecherin gegenüber heise online.

Die App bietet verkehrsbezogene Informationen zu Baustellen, Staus und anderem entlang der Route. Dazu werden E-Ladestationen mitsamt ihrer Merkmale angezeigt sowie Informationen zu bewirtschafteten und unbewirtschafteten Park- und Rastplätzen. Abrufbar sind ebenfalls routenbezogene Webcams entlang der Autobahn. Die abspeicherbaren Routen können an Navigations-Apps von Google und Apple übergeben werden. Einige dieser Funktionen sind nach Meinung einiger Nutzer und Nutzerinnen nicht komfortabel zu verwenden oder Informationen seien nicht zuverlässig.

Die Ministeriumssprecherin betonte, die Autobahn GmbH bekomme vorab Verkehrs- sowie Infrastrukturinformationen, also beispielsweise, wann Baustellen oder Unfallstellen wieder aufgelöst werden. Diese gebe die GmbH über die Autobahn-App weiter, die diese damit schneller hätte als etwa Google Maps.

Mehr Infos

Die App ist laut Sprecherin so angelegt, dass bereits vorhandenes Wissen verwertet und Schritt für Schritt um weitere Funktionen erweitert wird. Künftig sollen neue Features konstant die Nutzerfreundlichkeit verbessern und die ersten Rückmeldungen und Reaktionen der Nutzerinnen und Nutzer berücksichtigen. Die App soll standortbezogene Dienste und dynamische Daten bekommen, außerdem soll es Verbesserungen an der Benutzeroberfläche geben.

Zur Autobahn App wurde auch eine offene API entwickelt, über die aktuelle Verwaltungsdaten zu Baustellen-Informationen, Webcams, Parkplätze, Staus und Ladestationen abrufbar sind.

(anw)