Schutz der Nutzer: Clubhouse entfernt Accountinformationen in Afghanistan

Um Nutzer vor den Taliban zu schützen, wurden unter anderem Profilbilder gelöscht. Auch sollen die Konten schwerer zu finden sein.

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(Bild: Camilo Concha/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der Audio-Social-Media-Dienst Clubhouse hat nach der Machtübernahme der Taliban Schritte unternommen, um die Konten seiner afghanischen Nutzer zu schützen. Laut der US-Nachrichtenseite The Verge hat Clubhouse Anfang der Woche zehntausende Accounts seiner afghanischen Nutzer zurückgesetzt und dabei Biografien und Profilbilder entfernt. Zudem sollen die Nutzerkonten nun "schwerer zu finden" sein. Der afghanische Journalist Zaki Darybi teilte eine Nachricht auf Twitter, die Clubhouse an die betroffenen Nutzer verschickt hatte.

Wie The Verge schreibt, sollen sich die Änderungen nicht auf bestehende Follower betroffener Nutzerkonten auswirken. Die Maßnahmen seien zudem keineswegs permanent: Laut Clubhouse können die Nutzer ihre Informationen wieder selbst hinzufügen. Wer möchte, dass sein Profil wieder leicht zu finden ist, soll sich an den Support wenden, teilte das Unternehmen mit. Zudem habe Clubhouse seine Nutzer in Afghanistan daran erinnert, dass sie aus Sicherheitsgründen auch Pseudonyme verwenden können, um sich zu schützen.

Clubhouse ist mit diesen Maßnahmen nicht allein. Facebook hatte im Zuge der jüngsten Entwicklungen in der letzten Woche ähnliche Schritte ergriffen. So konnten in Afghanistan keine Freundeslisten von Facebook-Konten eingesehen oder durchsucht werden. Zudem sollte es afghanischen Nutzern leichter gemacht werden, das eigene Profil zu sperren. Für Instagram-Konten will der Konzern in Kürze Schutzmaßnahmen einführen. Auch haben mehrere US-Behörden Fotos und Artikel von ihren Websites gelöscht, die afghanische Zivilisten gefährden könnten.

Viele Afghanen hatten infolge der Machtübernahme durch die Taliban versucht, Inhalte und Konten von sozialen Netzwerken zu löschen, die Rückschlüsse auf eine Zusammenarbeit mit dem Westen oder der ehemaligen Regierung zuließen.

(hze)