Chipsatz-Not bei Smartphones: Alle betroffen "außer Apple"

Brancheninsidern zufolge konnte sich der Konzern vor allen anderen Handy-Herstellern ausreichend Komponenten sichern – wohl auch fürs "iPhone 13".

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iPhone 12

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Mehr und mehr Hardware-Produkte sind nur noch schwer oder nur mit Verzögerung zu erhalten, darunter auch Smartphones bekannter Marken. Der Grund: Die Produktion von Komponenten in Fernost ist nach der Corona-Krise immer noch nicht adäquat hochgefahren, die Preise für Container-Lieferungen sind in den Himmel geschossen und die Nachfrage nach Elektronik ist in den Endkundenländern noch immer extrem hoch.

Eine große Ausnahme ist bislang noch Apple. Hier gibt es nur bei bestimmten, besonders stark nachgefragten Produkten Lieferzeiten von mehreren Wochen. Will man jedoch ein iPhone 12 in der aktuellen Trendfarbe Violett, wartet man nur wenige Tage – oder kann sich das Gerät gleich im Apple-Laden beziehungsweise bei Telekom & Co. besorgen.

Hauptgrund dafür ist, dass Apple offenbar rechtzeitig – und mit enormer Marktmacht – eingekauft beziehungsweise vorbestellt hat. In den USA sind etwa aktuell Geräte von Samsung oder OnePlus praktisch nicht zu haben – während man iPhones problemlos bekommt. An einer geringen Nachfrage für die Geräte liegt dies nicht, Apple verkauft laut jüngster Quartalszahlen weiterhin enorm gut.

Laut einer aktuellen Erhebung von Wave7 Research gelang es dem Konzern, seine Chipset-Versorgung "seiner Zeit voraus" zu bestellen. Bei anderen OEMs sei dies nicht der Fall gewesen, so Researcher Jeff Moore gegenüber dem PC Magazine. Das Problem stellt sich direkt bei den Mobilfunkern im Land dar: AT&T mit seinen vielen iPhone-Kunden hat kein Problem, andere Provider mit vielen Android-Kunden ein deutliches. Ein Manager eines US-Ladens von T-Mobile teilte gegenüber Wave7 Research mit, die Verknappung betreffe "alle außer Apple".

Dabei sind nicht nur Topmodelle betroffen, sondern auch zahlreiche günstige Android-Geräte. "Viel Glück, ein günstiges Gerät zu bekommen", heißt es. Das gilt etwa für Galaxy-Modelle aus dem Vorjahr, aber auch billigere Baureihen wie A01, A21 oder A51. Samsung versuche aktuell, die Higher-End-Hardware gegenüber den günstigen A-Modellen zu priorisieren, hieß es weiter.

Beim "iPhone 13", das im Herbst erwartet wird, ist noch nicht ganz klar, wie sich die Lage darstellen wird. Zwar hat Apple vorab vor Lieferunsicherheiten gewarnt. Allerdings gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass sich der Zeitplan des Konzerns verschiebt. Im vergangenen Jahr kamen die neuen iPhones erst im Oktober – dieses Jahr wird wieder fest mit September gerechnet.

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(bsc)