Apple drängt Mitarbeiter zur Corona-Impfung – aber keine Pflicht

Im Unterschied zu Google und Facebook verzichtet Apple weiter darauf, die Impfung vorzuschreiben – angeblich aus Datenschutz- und politischen Gründen.

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Von
  • Leo Becker

Apple hat alle Mitarbeiter dazu aufgerufen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Jeder, der eine Impfmöglichkeit habe, solle diese "alsbald möglich" wahrnehmen, heißt es in einem internen Memo des Konzerns, das die Finanznachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht hat. Im Intranet des Konzerns gebe es zudem Informationsseiten darüber, wie eine Impfung die weitere Ausbreitung der Delta-Variante verhindern kann. Apple-Manager sollen bei Besprechungen zur Impfung ermutigen.

Apple bietet Impfungen in seinen Büros im Silicon Valley und in Austin, Texas an, wo der Konzern eine weitere große Firmenzentrale errichtet. Mitarbeiter an anderen Standorten können sich mitsamt Familienmitgliedern bei einer großen US-Apothekenkette impfen lassen, wie Bloomberg erläutert.

Apple bereitet sich mit dem Schritt auch auf die Rückkehr vom Homeoffice ins Büro vor: Ursprünglich sollten Mitarbeiter schon ab September wieder an mindestens drei festen Tagen pro Woche vor Ort am Arbeitsplatz erscheinen – der Termin wurde allerdings erst auf Oktober und nun voraussichtlich auf Januar 2022 verschoben. Die ursprüngliche Ankündigung zur Rückkehr ins Büro stieß intern bei Apple-Mitarbeitern auf Widerstand – es wurde mehr Flexibilität eingefordert, um auch längerfristig im Homeoffice verbleiben zu können.

Im Unterschied zu anderen US-IT-Konzernen wie Google und Facebook verzichtet Apple bislang auf eine Impfpflicht für seine Mitarbeiter. Intern verweise das Unternehmen als Begründung auf den Datenschutz der Mitarbeiter, schreibt Bloomberg. Apple habe allerdings Büros sowohl in US-Bundesstaaten, in denen vorwiegend die Demokratische Partei als auch in den Staaten, in denen vorwiegend die Republikanische Partei gewählt wird – dort könne ein Impfmandat auch politisch schwierig werden.

Man beobachte die Lage täglich, um letztlich zu beschließen, ob eine Impfpflicht "die richtige Antwort ist oder nicht", teilte Apple-Chef Tim Cook im Juli gegenüber US-Medien mit. Der Konzern hatte zuletzt beschlossen, in seinen US-Ladengeschäften wieder eine generelle Maskenpflicht einzuführen.

(lbe)