Telekom: 20.000 Haushalte in Unwettergebieten noch ohne Festnetz

Nach der schweren Flutkatastrophe im Ahrtal sind 80 Prozent der gestörten Telekom-Anschlüsse wieder am Netz. Doch mancherorts dauert der Wiederaufbau länger.

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Bei der Flutkatastrophe wurde die Festnetzinfrastruktur schwer beschädigt.

(Bild: Deutsche Telekom)

Lesezeit: 2 Min.

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind nach Angaben der Deutschen Telekom noch immer etwa 20.000 Haushalte vom Festnetz abgeschnitten. Inzwischen seien rund 80.000 betroffene Anschlüsse wieder repariert worden, sagte Telekom-Technikchef Walter Goldenits am Montag in Bonn. Die Telekom arbeite mit Hochdruck daran, auch die restlichen Anschlüsse wiederherzustellen.

Das gestaltet sich aber stellenweise sehr schwierig, weil die gesamte Infrastruktur schwer beschädigt ist. Ganze Straßenzüge oder Brücken wurden zerstört, Kabelverzweiger weggerissen. Hier ist die Telekom über den Wiederaufbau in Abstimmung mit den Kommunen. Wann alle Schäden behoben sind, sei schwer abschätzbar, sagte Goldenits, rechnet aber mit sechs bis zwölf Monate als Zeitrahmen.

Die Telekom hat für den Wiederaufbau das Motto "Schnelligkeit vor Perfektion" ausgegeben und setzt auch auf provisorische Lösungen. So werden Leitungen auch erst einmal oberirdisch verlegt. Wichtige Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Arztpraxen genössen Priorität, sagte Goldenits.

An vielen Orten stellen die Netzbetreiber auch Mobilfunklösungen als Ersatz für die zerstörte Festnetz-Infrastruktur zur Verfügung, dabei kommen unter anderem mobile Antennenstandorte zum Einsatz. Bei Bedarf wird an wieder in Betrieb genommenen Mobilfunkzellen auch die Kapazität durch zusätzliche Frequenzen erhöht. Das Land Rheinland-Pfalz hatte für den Anfang auch Zugänge des Satellitenanbieters Starlink zur Verfügung gestellt.

Von den gekappten Anschlüssen sind nicht nur Kunden der Telekom betroffen, sondern auch die von Resellern wie 1&1. Mit diesen steht die Telekom im Austausch über die Wiederaufbaumaßnahmen. Beim Wettbewerber Vodafone waren 33.000 Haushalte betroffen, darunter eigene Kabelkunden und DSL-Kunden an von der Telekom gemieteten Leitungen. Davon seien noch 1300 gestört, sagte ein Vodafone-Sprecher der dpa.

In den besonders betroffenen Ortsteilen will die Telekom nun direkt Glasfaser statt Kupfer in die Häuser legen. Bislang kämen 17 Kommunen dafür infrage, teilten der Bonner Konzern mit. Insgesamt gehe es um 35.000 Anschlüsse in Ahrbrück, Altenahr, Antweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Münstereifel, Kall, Schleiden/Schleiden-Gemünd, Stolberg, Dernau, Euskirchen-Schweinheim, Fuchshofen, Hönningen, Insul Markt, Mayschoß, Rech, Schuld und Sinzig.

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(vbr)