US-Flugaufsicht untersagt Raumflüge Virgin Galactics – bis auf Weiteres

Vor dem nächsten Flug will die Aufsichtsbehörde erst die Ermittlungen zu Bransons Weltraumflug abschließen, als das Raumfahrzeug vom Kurs abgewichen ist.

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VSS Unity über der Erde

VSS Unity über der Erde

(Bild: Virgin Galactic Video)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die US-amerikanische Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA hat dem Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic weitere Raumflüge verboten, bis die aktuellen Ermittlungen abgeschlossen sind. Beim historischen Weltraumflug des britischen Milliardärs Richard Branson im Juli war das Raumflugzeug von seinem genehmigten Kurs abgewichen und hatte den von der FAA zugewiesenen Flugbereich verlassen.

Die "U.S. Federal Aviation Administration" (FAA) ist verantwortlich für den Schutz der öffentlichen Sicherheit bei Start, Flug und Landung kommerzieller Raumflüge. Da das SpaceShipTwo mit Branson an Bord bei der Rückkehr zur Erde den von der Luftraumüberwachung zugewiesenen Kurs nicht eingehalten habe, wird dies nun offiziell untersucht, meldet Reuters.

Das Raumfahrtunternehmen bestätigt die Kursabweichungen und schiebt dies auf starke Winde in großer Höhe. Die Piloten hätten wie erwartet und im Rahmen ihrer Vorgaben darauf reagiert. Das Raumflugzeug sei lediglich für eine Minute und 42 Sekunden in nicht genehmigten Luftraum eingedrungen. Da der Flug insgesamt aber sehr kurz war, sind dies über zehn Prozent der gesamten Flugzeit von der Abkopplung vom Trägerflugzeug bis zur Landung.

Virgin Galactic sei es laut FAA untersagt, weitere Flüge mit diesem Raumfahrzeug zu unternehmen, bis die Behörde die Kursabweichung billigt oder bestätigt, dass die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet war. Virgin Galactic erklärte daraufhin, dass das Unternehmen die Ursache des Problems angeht und Wege finden will, dies bei zukünftigen Missionen zu verhindern.

Das Raumfahrtunternehmen fügte hinzu, dass der Flug "Unity 22", mit dem Branson noch vor Jeff Bezos in den Weltraum geflogen ist, kontrolliert und auf dem beabsichtigen Kurs verlaufen sei. Zu keiner Zeit wären Passagiere und Piloten in Gefahr gewesen. Man unterstütze die FAA bei deren Untersuchungen und strebe eine zügige Auflösung an.

Wie lange die FAA für ihre Untersuchungen benötigt, ist ungewiss, aber Virgin Galactic hat seine nächste Mission für Ende September oder Anfang Oktober geplant. Dann soll das SpaceShipTwo mit Mitgliedern der italienischen Luftwaffe und des nationalen Forschungsrats der USA als zahlende Passagiere starten. Danach werden Raumfahrzeug und Trägerflugzeug ausgiebig gewartet, bevor das Unternehmen Mitte 2022 seinen Regelbetrieb kommerzieller Raumflüge aufnehmen will.

(fds)