Britische Datenschutzbeauftragte: G7 sollen gegen Cookie-Banner zusammenarbeiten

Die wichtigsten Industriestaaten sollen kooperieren, um den lästigen Cookie-Bannern beizukommen. Das wünscht sich die britische Datenschutzbeauftragte.

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Großbritannien hat in diesem Jahr den G7-Vorsitz inne.

(Bild: Screenshot)

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Die Datenschutzbeauftragte des Vereinigten Königreichs ruft ihre Amtskollegen und -kolleginnen in den G7-Staaten dazu auf, gemeinsam das Problem der Cookie-Banner anzugehen. Ziel solle es sein, dass die Privatsphäre der Menschen besser geschützt werde und Unternehmen gleichzeitig das Surfen im Internet angenehmer machen können. Dafür möchte sie vorschlagen, dass im Browser, in Software und auf Geräten anhaltende Voreinstellungen vorgenommen werden können, die dann von Internetangeboten verstanden und respektiert werden. Technisch sei das möglich und die Behörden in den G7-Staaten hätten die nötige Autorität, um eine Umsetzung anzustoßen.

Information Commissioner Elizabeth Denham kündigte die Aufforderung am heutigen Dienstag vor einem virtuellen Treffen mit den Datenschutzbeauftragten aus Kanada, Frankreich, Italien, Japan, den USA und Deutschland an. Großbritannien hat in diesem Jahr den G7-Vorsitz innen. Bei der Besprechung soll es darum gehen, wie durch ein gemeinsames und koordiniertes Handeln das Datenschutzniveau für Menschen in diesen Staaten verbessert werden kann. Denham hat demnach vorab alle Beteiligten gebeten, eine spezifische Technologie oder Innovation zu benennen, bei der eine engere Kooperation nötig sei. Sie selbst wolle die lästigen Cookie-Banner und einen Lösungsvorschlag in den Fokus rücken, kündigte sie an. In Großbritannien steht das Thema schon länger auf der Tagesordnung.

Hintergrund des Vorschlags ist eine neue Banner-Flut, die seit Monaten für Frust und immer mehr Debatten sorgt. Verantwortlich sind zwei Entwicklungen: Während in Deutschland der Bundesgerichtshof einen Sonderweg beendet hatte, der die ungefragte Speicherung von Cookies erlaubt hatte, hat sich die Werbebranche außerdem auf einen neuen Standard geeinigt. Das "Transparency & Consent Framework" ist breit angenommen worden und wer heute versucht, ohne ein solches Cookie-Banner auszukommen, wird von den meisten Werbenetzwerken abgelehnt.

Besucht man nun eine Website zum ersten Mal, muss als Erstes entweder die Speicherung der Cookies abgenickt, oder der Weg durch ein Dickicht von Buttons gefunden werden, um alle möglichen Datenverwendungen abzulehnen. Geht es nach Denham soll das in Zukunft wegfallen, denn viele würden aus Ermüdung irgendwann doch wieder allem zustimmen.

(mho)