Apple will Rechteprobleme bei DJ-Mixen "wegshazamen"

Künftig erfasst der Konzern bei Apple Music laufende DJ-Shows mit seiner Musikerkennung, um sie besser abzurechnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen

(Bild: Shutterstock/Tiden Studio)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will künftig ein vertracktes Problem bei der Rechteabrechnung von Musik mithilfe von maschinellem Lernen beheben. Der Konzern plant, Technik seiner Tochter Shazam einzusetzen, um beim Ausspielen von DJ-Mixen bei Apple Music zu erfassen, welche Songs tatsächlich in der Mischung sind. Das ist – insbesondere bei Live-Sitzungen und fehlender Mitarbeit des jeweiligen Diskjockeys – nicht immer einfach.

Shazam hat neben dem Konkurrenten Soundhound wohl die fortschrittlichste Technik in Sachen Musikerkennung in der Branche. Apple hatte das Unternehmen 2018 für 400 Millionen US-Dollar übernommen. Neben der Shazam-App gibt es auch APIs, die andere Entwicklerinnen und Entwickler in ihre Programme einbinden können. Apple ist nun laut eigenen Angaben dabei, einen Prozess aufzusetzen, mit dem es möglich ist, alle an einem DJ-Mix beteiligten Kreativen korrekt zu identifizieren und zu entlohnen.

Man arbeite mit den großen und den unabhängigen Musikfirmen zusammen, um einen "fairen Weg zu entwickeln, die Lizenzgebühren gerecht zwischen DJs, Labels und Künstlern aufzuteilen". Damit soll es den Beteiligten möglich werden, "den finanziellen Langzeitwert" solcher Kreationen zu erhalten.

Apple Music soll heute bereits Tausende Mixe enthalten. Künftig sollen es noch mehr werden, berichtet das IT-Blog TechCrunch. Zu den Neuerungen zählt auch, dass das renommierte Label K7! seine traditionsreichen DJ-Kicks-Archive bei Apple Music einstellen wird – nachdem sie seit über 15 Jahren nicht mehr erhältlich waren.

Genaue Details zum Abrechnungsmodell hat Apple bislang noch nicht publiziert. Eine DJane kommentierte, der Ansatz sei "ein Schritt in die richtige Richtung, alle fair zu behandeln". Sie sei "mehr als erfreut", online wieder Mixe veröffentlichen zu können, so Charlotte de Witte. Die DJ-Szene leidet nach wie vor enorm unter den Auswirkungen der Corona-Krise und den Schließungen der Clubs und Diskotheken.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)