Funklöcher: Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft kostet angeblich bisher nur Geld

Die Gesellschaft soll laut einem Medienbericht bisher noch kein Funkloch geschlossen haben, monatlich aber eine halbe Million Euro kosten.

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(Bild: Shutterstock / Juan Aunion)

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Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes (MIG), die dafür sorgen soll, dass Funklöcher geschlossen werden, hatte bis Ende August noch keine der 97,5 vorgesehenen Stellen besetzt. Diese sollen bis Jahresende besetzt sein, geht laut RND aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen hervor. Bisher arbeiteten dort lediglich zwei Geschäftsführer.

Bisheriges Ergebnis der Bemühungen der MIG sei laut RND, dass bisher 71 potenzielle Fördergebiete veröffentlicht wurden, für 51 seien die Markterkundungsverfahren abgeschlossen worden. In einigen Fällen seien konkrete Maststandorte identifiziert worden.

Die vom MIG beauftragten Fremdleistungen sollen bis August einen Umfang von etwas mehr als 4,5 Millionen Euro gehabt haben. Externe Berater sollen knapp 500.000 Euro in Rechnung gestellt haben. Jeden Monat seien bei der MIG 520.000 Euro Betriebskosten angefallen, heißt es in dem Bericht.

Die Bundesregierung soll laut der Antwort davon ausgehen, dass die MIG ihre Ziele bis Ende 2025 erreichen wird. Dafür müsste dann der Netzausbau mit 4G-Standard (besser als LTE bekannt) durch Förderung von Betreibern möglichst flächendeckend gewährleistet sein. Inzwischen werden Netze schon auf 5G- oder 6G-Standard modernisiert.

Die MIG soll ein zeitlich befristetes Instrument sein, um Versorgungslücken in den Mobilfunknetzen zu schließen: Wo die Netzbetreiber es aus wirtschaftlichen Gründen nicht tun, baut der Bund Antennenstandorte und schließt so die "weißen Flecken" auf der Mobilfunklandkarte. Dafür sollen bis zu 5000 Mobilfunkstandorte errichtet und angebunden werden. Der Bund will sich das bis zu 1,1 Milliarden Euro kosten lassen. Zuletzt hieß es, das zuständige Bundesministerium für Infrastruktur wolle die MIG auf Dauer installieren und ihre Zuständigkeit auf 5G und Breitband ausdehnen.

(anw)