Virgin Galactic verschiebt nächsten Weltraumflug wegen potenzieller Defekte

Lieferant warnt vor möglichem Problem mit der Flugsteuerung. Italienische Luftwaffe muss auf ihren gebuchten Start bis mindestens Mitte Oktober warten.

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Raumflugzeug schwebt im Orbit

VSS Unity über der Erde

(Bild: Virgin Galactic Video)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic hat seine nächste Mission um einige Wochen verschoben. Ursprünglich war "Unity 23" für Ende September oder Anfang Oktober vorgesehen. Jetzt ist der Start für frühestens Mitte Oktober vorgesehen. Grund sind mögliche Defekte an einer Komponente der Flugsteuerung.

Nach Angaben Virgin Galactics hat ein Lieferant das Raumfahrtunternehmen über ein potenzielles Produktionsproblem informiert. Es ist aber noch unklar, ob die Komponente am Raumflugzeug eingesetzt wird und ob eine Reparatur notwendig sei. Aus Vorsichtsgründen wolle Virgin Galactic gemeinsam mit dem Lieferanten weitere Untersuchungen durchführen.

Die Angelegenheit stehe aber in keinem Zusammenhang mit dem historischen Weltraumflug des britischen Milliardärs Richard Branson im Juli, als das Raumflugzeug von seinem genehmigten Flug abgewichen war. Da "Unity 22" den von der US-Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA zugewiesenen Flugbereich verlassen hatte, ermittelt die FAA und hat weitere Raumflüge Virgin Galactics untersagt, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Bei der nächsten Mission soll das SpaceShipTwo mit Mitgliedern der italienischen Luftwaffe und des nationalen Forschungsrats der USA als zahlende Passagiere starten. Diese wollen die Auswirkungen des Übergangs von der normalen Erdgravitation zur Mikrogravitation auf Mensch und Umwelt untersuchen. Danach werden Raumfahrzeug und Trägerflugzeug ausgiebig gewartet, bevor das Unternehmen Mitte 2022 seinen Regelbetrieb kommerzieller Raumflüge aufnehmen will.

(fds)