Cloud-native: CNCF hebt das GitOps-Tool Crossplane auf den Inkubator-Status

Als standardisierte Kontrollebene führt das Projekt die Cloud-übergreifende Infrastruktur- und Applikationsverwaltung in Kubernetes-Umgebungen zusammen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Bitkom: Mehrheit deutscher Unternehmen nutzt Cloud
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Matthias Parbel

Nach gut einjähriger Bewährungsphase in der Sandbox der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) hat das zuständige Technical Oversight Committee (TOC) beschlossen, Crossplane in den Status eines Inkubator-Projektes zu befördern. Als quelloffene Erweiterung der Kubernetes-API versetzt Crossplane Ops-Teams in die Lage, Cloud-Infrastrukturen über Custom Resource Definitions (CRDs) zu verwalten und zusammenzustellen – vergleichbar zum Kontrollebenenansatz der großen Cloud-Provider. Über High-Level-APIs können Anwendungsentwicklerinnen und -entwickler diese Ressourcen nutzen, ohne dafür noch eigenen Code schreiben zu müssen.

Mit der Aufnahme in den Inkubator würdigt die CNCF die in den vergangenen 12 Monaten erzielten Fortschritte und den erreichten Reifegrad des Open-Source-Projekts. Dabei lobt Chris Aniszczyk, CTO der CNCF, ausdrücklich den Cloud-übergreifenden Ansatz von Crossplane: "Die Branche ist bereit für Cloud-übergreifende Managed Services durch den innovativen Ansatz von Crossplane, der es ermöglicht, eine eigene Steuerungsebene mit internen Infrastrukturabstraktionen auf CRDs aufzubauen". Crossplane, aktuell in Version 1.4.1 verfügbar, liegt bereits seit Ende 2020 als offizielles Major Release vor und ist inzwischen bei zahlreichen Unternehmen im produktiven Einsatz – beispielsweise bei Accenture, der Deutschen Bahn und dem Fährschiffbetreiber DFDS. Auch GitLab hatte sich schon früh mit Crossplane für das Multi-Cloud-Deployment auseinandergesetzt.

Das Ende 2018 gestartete Projekt geht ursprünglich auf eine Entwicklung des Unternehmens Upbound zurück. Das dort verantwortliche Team übergab Crossplane Mitte 2020 als Open Source an die CNCF. Laut Bassam Tabbara, CEO von Upbound und Projekt-Maintainer, war es das Ziel, einen zentralen Kontrollpunkt für Anwendungen und Infrastruktur zu schaffen, der sich Team-, Nutzer- und Cloud-übergreifend verwenden lässt. Crossplane sollte dabei dem wachsenden Bedarf nach GitOps und deklarativem Provisionieren von Infrastrukturressourcen für Kubernetesinstallationen gerecht werden. Dazu nutzt das Projekt CRDs und XRDs (Crossplane Composite Resource Definition), um die Kubernetes-API zu erweitern und via Operator mit den Cloud-Provider-APIs zu interagieren.

Das Spektrum der von Crossplane unterstützten Ressourcen will das Entwicklerteam sukzessive weiter ausbauen und Anwenderinnen und Anwendern künftig auch über Custom Compositions ermöglichen, eigene Logiken in die Abstraktionsebene einfließen zu lassen. Mehr Details zu den künftigen Plänen finden sich in der Roadmap des Projekts. Den aktuellen Status fasst der CNCF-Blogbeitrag zur Aufnahme in den Incubator zusammen. Wer sich detaillierter mit Crossplane auseinandersetzen möchte, sollte einen Blick auf die Projektwebsite sowie in das GitHub-Repo werfen.

(map)