Berichte: Apple schaltet iCloud Private Relay auch in Türkei und Russland ab

Apples neuer Datenschutzdienst, der eine Überwachung des Surf-Verhaltens erschweren soll, funktioniert offenbar nicht länger in Türkei und Russland.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Liste der Länder, in denen Apple seinen neuen Datenschutzdienst "iCloud Private Relay" nicht bereitstellen will, scheint länger zu werden. iPhone-Nutzer der Beta von iOS 15 berichten, dass der Dienst sich plötzlich in der Türkei sowie in Russland abgeschaltet hat – und auch nicht mehr aktivieren lässt. Eine Warnmeldung weise darauf hin, dass Private Relay in diesem "Land oder Region nicht unterstützt wird".

iCloud Privat-Relay soll die "Internetaktivitäten privat halten" und die IP-Adresse verschleiern – auch vor dem jeweiligen Netzbetreiber und damit unter Umständen auch staatlichen Stellen, die Einblick nehmen wollen. Ob und warum Apple den Datenschutzdienst in Türkei und Russland abgeschaltet hat, bleibt unklar. iCloud Private Relay wird vorerst noch als Beta geführt, auch nach dem geplanten Start der Funktion für die Allgemeinheit mit der Veröffentlichung von iOS 15 am 20. September.

Apple teilte auf Nachfrage von Mac & i lediglich mit, die Liste der Länder, in denen iCloud Private Relay nicht angeboten wird, habe sich nicht geändert. Kurz nach der Präsentation des Dienstes im Sommer teilte Apple bereits mit, dass Belarus, China, Kolumbien, Ägypten, Kasachstan, die Philippinen, Saudi Arabien, Südafrika, Turkmenistan und Uganda ausgeklammert werden. Damals wurde auf "regulatorische Gründe" verwiesen.

Während der Betaphase gab es bereits vereinzelt Berichte, dass der Internet-Datenschutzdienst bei bestimmten Mobilfunkanbietern nicht funktioniert, dort kam es aber zu einer anderen Fehlermeldung. Betreiber von Netzwerken – etwa in Firmen oder Schulen – können den Dienst auch gezielt blockieren.

Der im Rahmen des kostenpflichtigen "iCloud+" angebotene Zusatzdienst setzt auf eine Verschlüsselung der DNS-Anfragen. Apple verwendet dafür Oblivious-DNS mit zusätzlicher Verschlüsselung und zwei Proxys, die jeweils nur Teile der DNS-Anfrage einsehen sowie von zwei unabhängigen Instanzen betrieben werden. Im Unterschied zu einem VPN-Dienst sollen dadurch Dritte – darunter der Anbieter – keinen Einblick in das Surf-Verhalten bekommen. iCloud Private Relay soll sämtlichen Datenverkehr des Browsers Safari schützen sowie unverschlüsselte http-Verbindungen von Apps.

(lbe)