Datenschutzbedenken: DFB untersagt WhatsApp auf Diensthandys

Künftig will der Deutsche Fußball-Bund seinen Mitarbeitern untersagen, WhatsApp auf dienstlichen Smartphones zu verwenden – für die Einhaltung der DSGVO.

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(Bild: martin.dlugo/Shutterstock.com)

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Um die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einzuhalten, will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Nutzung von WhatsApp auf dienstlichen Smartphones verbieten. Der DFB sieht große Schwierigkeiten in Hinblick auf den Zugriff des Messenger-Dienstes auf persönliche Adressbücher.

Ein weiterer Grund für diese Maßnahme ist demnach Facebooks Nutzung personenbezogener Daten zu Werbezwecken. Wie der DFB heise online mitteilte, will er mit diesem Schritt für die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen sorgen und ein "hohes Datenschutzniveau" gewährleisten. Anstelle von WhatsApp empfiehlt der DFB nun, den Messenger-Dienst Signal zu verwenden.

Für den DFB birgt WhatsApp eine ganze Reihe von Unwägbarkeiten. Telefonnummern der Kontakte werden aus den Telefonbüchern der Nutzerinnen und Nutzer an den Messenger-Dienst übermittelt, ohne dass die betroffenen Personen bei dieser Datenübermittlung Gelegenheit zur Einwilligung hätten. Der Deutsche Fußball-Bund sieht demnach große Schwierigkeiten, die Betroffenen im Voraus über die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten auf WhatsApp zu informieren.

Ein weiterer kritischer Aspekt sei Facebooks Interesse an der Nutzung personenbezogener Daten zu Werbezwecken. Man wolle Kommunikationspartner "nicht faktisch in diese Plattform zwingen".

Erst im Juli hatte der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) einen Eilantrag des frühreren Hamburgischen Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar nicht gebilligt. Anlass dazu gaben die Änderungen der Nutzungsbedingungen und der Datenschutzbestimmungen, die für europäische Nutzer gelten.

Facebooks Erklärungen sind laut Caspar mindestens unklar, da an verschiedenen Stellen unterschiedliche Aussagen getroffen würden. Im vergangenen Monat verhängte die irische Datenschutzkommission gegen WhatsApp eine Strafe von 225 Millionen Euro.

Aufgrund von Datenschutzbedenken hatte Continental seinen Mitarbeitern bereits 2018 die Nutzung von WhatsApp verboten. Der Autozulieferer hatte als Grund ebenfalls angegeben, dass mit dem Zugriff auf Telefonbücher die Daten Dritter abgegriffen werden.

(mack)