Deutsche Bahn will mit mehr Schnellverbindungen mit Inlandsflügen konkurrieren

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember erhöht die Bahn nicht nur ihre Preise, sie will auch mehr Schnell- und Direktverbindungen anbieten.

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Mit diesem Bild illustriert die DB den XXL-ICE.

(Bild: Deutsche Bahn)

Lesezeit: 3 Min.

Die Deutsche Bahn will mit Schnellverbindungen dem innerdeutschen Flugverkehr Konkurrenz machen. Mit dem neuen Fahrplan ab 12. Dezember 2021 will die DB auf acht der zehn stärksten eine "schnelle und umweltfreundliche Alternative" bieten, wie das Unternehmen nun bekannt gibt. Allerdings erhöht es auch die Fahrpreise.

Dreimal täglich je Richtung soll beispielsweise ein ICE-Sprinter Berlin und Köln ohne Zwischenhalte in unter vier Stunden verbinden, also bis zu 30 Minuten schneller als bisher. Der Sprinter soll weiter bis Bonn fahren und so auch schnelle Verbindungen zwischen Berlin und Bonn ermöglichen. Auf der Strecke Düsseldorf–Köln–München sollen Reisende bis zu 30 Minuten schneller unterwegs sein. Die Grünen hatten vor zwei Jahren konstatiert, für die Verlagerung von Flugverkehr auf die Schiene sei es relevant, dass Züge die Vier-Stunden-Marke unterbieten.

Neue Sprinterverbindungen am Tagesrand sollen es Geschäftsreisenden ermöglichen, morgens frühere Termine wahrzunehmen und abends wieder Zuhause zu sein. Von Hamburg über Hannover nach Frankfurt Flughafen sollen Fahrgäste früh am Morgen umsteigefrei rund 10 Minuten schneller gelangen. Neue Abendsprinter zwischen Berlin und München mit Abfahrt gegen 20 Uhr sollen ihr Ziel in unter vier Stunden erreichen.

Außerdem will die DB ab 2022 vermehrt neue XXL-ICE 4 mit 13 Wagen einsetzen. Der XXL-ICE könne mit 918 Reisenden fünfmal so viele befördern wie ein Mittelstreckenflugzeug, betont die Bahn. Auf der Strecke München–Stuttgart–Frankfurt/Flughafen–Köln–Dortmund–Hamburg sollen künftig nur XXL-ICE verkehren. Auf vielen Verbindungen will die DB zudem die bisherigen Intercity- durch ICE-Züge ersetzen, so auf der Strecke Frankfurt/Karlsruhe–Stuttgart–Ulm–München.

Weiter plant die DB neue Direktverbindungen. Bremerhaven werde etwa direkt mit einem Intercity aus dem Rheinland oder Ruhrgebiet erreichbar sein. Die zweistündliche ICE-Linie München–Stuttgart–Frankfurt Flughafen–Köln–Dortmund fahre künftig weiter nach Hamburg. Reisende aus Münster, Osnabrück und Bremen könnten rund eine Stunde schneller umsteigefrei zum Beispiel nach Frankfurt Flughafen und Stuttgart kommen.

Anfang dieses Monats hatte die DB angekündigt, die Preise im Fernverkehr um durchschnittlich 1,9 Prozent zu erhöhen. Die Flexpreise und die Preise für Streckenzeitkarten sowie für die BahnCard 100 erhöhen sich zum 12. Dezember 2021 um durchschnittlich 2,9 Prozent. Die Preise für die BahnCard 25 und 50 steigen ebenfalls um 2,9 Prozent, während sich die Supersparpreise und Sparpreise nicht ändern sollen.

(anw)