Nikon Z9: Spiegellose Profi-Systemkamera offiziell vorgestellt

120 Bilder pro Sekunde mit Autofokusnachführung, 45 Megapixel, 8k-Video: Nikons neuen spiegelloses Topmodell fordert die Konkurrenz heraus.

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(Bild: Nikon)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Nikon hat sein spiegelloses Topmodell Z9 nun offiziell vorgestellt. Dem vorangegangen war ein wochenlanger Ankündigungsmarathon inklusive wenig sagender Teaser-Videos. Die Z9 setzt sich an die Spitze des Nikon-Z-Systems und richtet sich vor allem an professionelle Natur-, Sport- und Pressefotografen. Außerdem will Nikon Filmemacher ansprechen.

Das Display der Z9 lässt sich auch im Hochformat nach oben schwenken, um etwa bei Aufnahmen in Bodennähe einen bequemeren Blick auf den Monitor zu haben.

(Bild: Nikon)

Herzstück der Z9 ist ein laut Hersteller neu entwickelter, mehrschichtig aufgebauter CMOS-Vollformatsensor mit einer Auflösung von 45 Megapixeln. Außerdem verfüge die Kamera über Nikons bisher ausgereiftestes Autofokussystem. Es umfasst 405 automatische Messfelder, laut Nikon sind das fünfmal mehr als bei Nikons bisherigem Topmodell Z7 II. Wie Canon bei seiner EOS R5 setzte auch Nikon auf Deep-Learning-Algorithmen, die bis zu neun verschiedene Motivtypen auseinanderhalten könnten. Dazu beherrscht die Top-Spiegellose 3D-Tracking, das bisher den bespiegelten Modellen vorbehalten war.

Bilder und Videos landen auf schnellen XQD-/CFexpress-Karten

(Bild: Nikon)

Bei vollständiger Autofokusnachführung soll die Z9 außerdem eine Serienbildgeschwindigkeit von 120 Bildern pro Sekunde erreichen. Damit würde sie die direkte Konkurrenz rund um Canon EOS R3 (30 B/s) und Sony A9 II (20 B/s) deutlich hinter sich lassen. Doch hier darf man nicht zu früh staunen, denn die Rekord-Geschwindigkeit erreicht die Z9 nur bei gedrosselter Auflösung von 11 Megapixeln in JPEG-Normalbildqualität. Die standardmäßige Serienbildrate mit RAWs in voller Auflösung liegt bei 20 B/s. Diese soll sie über etwa 1000 Bilder aufrechterhalten können.

Dazu ist sie die einzige in dem Dreiergespann, die 8k-Videos aufnimmt – und das mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde, erklärt der Hersteller zumindest in einer Pressemitteilung und schiebt nach: "Ein bevorstehendes Firmware-Update solle die Aufnahme von RAW-8K-Filmen in gleichmäßigen 60p ermöglichen." Laut den technischen Daten können 8k-Aufnahmen in 7680 × 4320 tatsächlich aktuell wohl mit bis zu 30p erzeugt werden. 4k-Aufnahmen sollen sogar mit bis zu 120 B/s aufgezeichnet werden können. Die Aufnahmedauer von 8k-Material soll etwa 125 Minuten am Stück betragen – mit bis zu 30 B/s.

Beim Sucher verspricht Nikon angesichts der hohen Geschwindigkeit eine kontinuierliche Echtzeitdarstellung ohne Schwarz-Phasen. Seine Auflösung liegt bei 3,7 Megapixeln, was Quad-VGA mit 1280 × 960 Pixeln entsprechen würde. Der rückseitige Monitor ist horizontal und vertikal neigbar. Die Robustheit der Kamera soll über die des Spiegelreflex-Spitzenmodells D6 übertreffen. Die Ergonomie, wie beispielsweise die Anordnung der Tasten, will der Hersteller zusammen mit Profifotografen erarbeitet und verbessert haben.

Wie in dieser Kamerklasse üblich, ist die Z9 gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub abgedichtet. Ein Magnetfeld soll Staubpartikel vom Kamerasensor fern halten.

Im Dezember soll die spiegellose Systemkamera auf den Markt kommen. Kosten wird sie dann knapp 6000 Euro. Damit liegt sie in einer Preisklasse mit der Konkurrenz von Canon und Sony.

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(ssi)