Hologramm: Telepräsenz-Box für Live-Einsätze in Museen und zur Unterhaltung
"Princess Leia" – nur in Groß: Ein Start-up hat ein portables Geräte entwickelt, mit dem man sich in 3D in die ganze Welt beamen lassen kann.
(Bild: PORTL Inc.)
Hologramme sind nicht erst seit den ersten "Star Wars"-Filmen ein Traum der Menschheit. Die Möglichkeit, andere Personen oder Gegenstände realistisch dreidimensional an andere Orte schicken zu lassen, ist faszinierend. Ein US-Start-up aus Los Angeles, PORTL, hat nun ein über zwei Meter hohes und 60 Zentimeter tiefes Gerät entwickelt, dass dies möglich machen soll: Ein Holografie-Kasten für Unterhaltungsanwendungen, Museen, die Werbung und eines Tages womöglich auch Wohnungen, wenn man die 180 Kilogramm durch die Tür kriegt.
Die 180-Kilo-Box
Noch ist die Hardware allerdings etwas teuer – bei rund 50.000 Euro soll es preislich losgehen. Durch die Größe des System, das eine 4K-Auflösung mitbringt, soll es besonders realistisch sein. Hinter dem Start-up steht Chef und Gründer David Nussbaum, der selbst aus der Unterhaltungsindustrie kommt. Das Telepräsenzsystem ist auf Live-Einsätze ausgelegt. Mit zwei integrierten Kameras und Stereolautsprechern ist zudem eine direkte Interaktion mit dem Publikum drin, solange die Internetleitung schnell genug ist. Die Inhalte werden über Amazons AWS-Plattform ausgespielt.
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Auf der Seite des Präsentierenden muss ein kleines Studio her. Es wird von PORTL als Komplettsatz angeboten und besteht aus einer Bühne mit weißem Hintergrund samt Bodenmarkierung, Beleuchtung, Mikrofon und einer 4K-Kamera auf einer Halterung. Ins Internet geht es per WLAN, Netzwerkkabel oder 5G-Anschluss. Der Präsentierende sieht auf einem Monitor, was vor und in der Nähe der Hologramm-Box passiert.
Volumetrisch Display
Wie genau die Bildschirmtechnik funktioniert, die das Hologramm darstellt, verrät PORTL nicht. Laut einem Bericht des Fachmagazins "IEEE Spectrum" handelt es sich um ein volumetrisches Display, das einen Fenstereffekt nutzt, bei dem das Panel rund 12 Zentimeter vor der Einfassung sitzt. Das Kabinett ist mit integrierten LEDs von allen Seiten beleuchtet und darauf spezialisiert, Schatteneffekte zu zeigen. Der Innenraum ist 43 Zentimeter tief. Eine Kombination aus Schatten, Reflexionen und dem genau platzierten Panel sei für den Effekt verantwortlich, heißt es.
Letztlich zusammengesetzt wird das Hologramm dann im Gehirn. Es macht aus einem 2D-Bild ein dreidimensionales. Die PORTL-Technik soll laut Nussbaum relativ einfach sein, was eine Miniaturisierung erlauben könnte. Eine "Miniversion" für Firmen soll bis zum ersten Quartal 2021 erscheinen, später dann auch eine für Endkunden, die auf einen Tisch passt. Dann hätten wir wirklich alle Prinzessin Leia zuhause.
(bsc)