iPhone-Ausweis: Kritik an Apples Verträgen mit US-Bundesstaaten

Apple diktiert einem Bericht zufolge den Regierungen der Bundesstaaten die Regeln beim digitalen Ausweis. Kosten würden auch auf die Steuerzahler abgewälzt.

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die geplante Einführung von digitalen iPhone-Ausweisen stößt auf Kritik in den USA. Apples Verträge würden die teilnehmenden Bundesstaaten dazu verpflichten, die benötigten Ressourcen zur Ausgabe und Verifizierung der Ausweise bereitzustellen, Projekt-Manager als spezielle Apple-Ansprechpartner verfügbar zu machen und die Initiative auch den Bürgern schmackhaft zu machen. Die Kosten dafür würden letztlich die Steuerzahler tragen, wie der Wirtschaftssender CNBC unter Verweis auf die unter Verschluss gehaltenen Vertragsunterlagen berichtet.

Apple habe volle Kontrolle und "freies Ermessen" über Schlüsselaspekte, darunter den Zeitpunkt der Einführung der digitalen Ausweise sowie die unterstützten Geräte. Zudem wolle der Konzern alle geplanten Marketingaktivitäten der Bundesstaaten erst prüfen und abnicken, erläutert CNBC. Die Deals seien ähnlich strukturiert wie Apples Verträge mit Zulieferern, nur dass hier kein Geld an die Bundesstaaten fließe, sondern diese die Kosten der Ausweisinitiative selbst stemmen müssten.

In Zusammenarbeit mit anderen Behörden wie Strafverfolgern sowie lokalen Händlern, die Alterskontrollen durchführen, sollen die Bundesstaaten dem Bericht zufolge Anreize schaffen, um den Einsatz der digitalen Führerscheine respektive Ausweisdokumente im Alltag zu fördern. Das sei "kritisch, damit das Programm ein ausreichendes Level an Akzeptanz erreicht", zitiert der Wirtschaftssender aus den Unterlagen.

In ersten US-Bundesstaaten soll es für Bürger bald möglich sein, den Führerschein respektive den Ausweis (State ID) in der Apple Wallet auf iPhone und Apple Watch speichern. Zu Beginn soll sich das digitale Ausweisdokument an einigen Flughäfen bei der Sicherheitskontrolle verwenden lassen. Apple setzt für die digitalen Ausweise nicht auf eine proprietäre Lösung, sondern auf den Standard ISO 18013-5 (mDL, Mobile Driver’s License – mobiler Führerschein), den auch Google ab Android 11 unterstützt. Apple war der Entwicklung des Standards beteiligt.

In US-Medien löste die Ankündigung auch die Sorge aus, Polizisten könnten bei Kontrollen versuchen, Einblick in Smartphones zu nehmen. Apple betonte, man müsse das iPhone weder entsperren, vorzeigen noch aushändigen. Es wird stattdessen an ein entsprechendes Lesegerät gehalten, um zu sehen, welche Daten davon abgefragt werden sollen – dies lässt sich dann durch eine biometrische Authentifizierung freigeben.

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(lbe)