End-to-End-Netzautomatisierung mit Intent-based Networking

Intent-based Networking und Intent-based Interfaces versprechen Netzwerkautomatisierung auf hoher Abstraktionsstufe.

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Lesezeit: 19 Min.
Von
  • Andreas Scheipers
  • Moritz von Keiser
Inhaltsverzeichnis

Intent-based Networking (IBN) gilt als die nächste Evolutionsstufe der Netzwerkautomatisierung und des Software-defined Networking. Cisco und Juniper werben schon kräftig damit, ein Gartner-Analyst hat es bereits 2017 zum "nächsten großen Ding" erklärt.

Das Prinzip ist einfach zu verstehen. Statt exakter Konfigurationsanweisungen für bestimmte Netzwerkgeräte teilt der Administrator seine Absicht mit, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, beispielsweise für den zu erwartenden hohen Traffic bei einer Videokonferenz dem Host mit der Conferencing-Software mehr Bandbreite zu geben. Auf welche Art dieses Ziel genau erreicht wird, welche konkreten Server und Switches involviert sind und welche Anweisungen diese brauchen, darum kümmert sich eine Software. Die mitgeteilte Absicht ist der Intent.

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Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Betriebskosten sinken, weil das Netzwerkmanagement auf einer höheren Abstraktionsebene erfolgen kann. Änderungen in den "Tiefen" des Netzwerks ändern nichts an den auf dieser Ebene definierten Intents. Die Software gewährleistet eine automatische Anpassung an die neuen Gegebenheiten. Besonders stark profitieren Betreiber großer und komplexer Netzwerke von diesem Ansatz, etwa Internetprovider. Aber auch in kleineren Netzen zeigen sich die Vorteile schon deutlich. Das wird ein praktisches Beispiel am Ende dieses Artikels demonstrieren.