Gefährliche Produkte: Frankreich lässt Wish.com aus Suchmaschinen entfernen

Beschwerden über Wish.com häufen sich seit Jahren. Nun hat Frankreich bestätigt, dass viele dort vertriebene Produkte gefährlich sind und zieht Konsequenzen.

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(Bild: KellySHUTSTOC / Shutterstock.com)

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Die Online-Einkaufsplattform Wish.com soll in Frankreich aus den Ergebnissen von Internetsuchmaschinen wie Google verschwinden und auch bei anderen Onlinediensten ausgelistet werden. Das hat Wirtschaftsminister Bruno Le Maire verfügt und beruft sich auf europarechtliche Regelungen.

Als Begründung verweist Le Maire auf stichprobenartige Überprüfungen von Artikeln, die über Wish.com vertrieben worden seien. Viele Produkte hätten sich dabei als nicht gesetzeskonform oder gar gefährlich erwiesen. Besonders schlecht sah es demnach in den Produktkategorien Spielzeug (95 Prozent nicht konform, 45 Prozent gefährlich) und Elektrogeräte (95 Prozent nicht konform, 90 Prozent gefährlich) aus. Zudem seien weitere Verstöße festgestellt worden.

Wish.com wird Frankreichs Regierung zufolge seit 2018 unter die Lupe genommen. Die Untersuchung der Produktsicherheit zu dort vertriebenen Artikel wurde von der Verbraucherschutzbehörde DGCCRF durchgeführt, vorher habe man die Geschäftspraktiken analysiert. Festgestellt worden sei, dass Wish.com auch Produktrücknahmen und -rückrufe "nicht zufriedenstellend" durchführe. So seien als gefährlich gemeldete Produkte zwar teilweise innerhalb von 24 Stunden aus dem Angebot genommen worden, in der Mehrzahl der Fälle würden sie dann unter anderen Bezeichnungen aber wieder verkauft. Gebe es einen Rückruf, erhielten Kunden und Kundinnen zu wenige Informationen, insbesondere über die Gefahren, auch wenn Wish.com darüber Bescheid wisse.

Die Plattform Wish.com wurde mit aggressiver Werbung für Niedrigpreise auf Facebook bekannt, inzwischen steht der Name der Shopping-Seite fast synonym für Produktfälschungen und schlechte Qualität. Seit Jahren häufen sich Beschwerden über die Seite. Frankreichs Regierung hatte von den Betreibern verlangt, innerhalb von zwei Monaten irreführende Angaben zu Produkten zu entfernen, auf Gefahren hinzuweisen und über Kontrollen zu informieren. Da dem nicht nachgekommen sei, habe man nun die Auslistung verfügt. Sollte Wish.com den Aufforderungen trotzdem nicht nachkommen, werde man einen Schritt weitergehen und die Seite ganz aus Frankreich verbannen, versicherte er gegenüber Reuters. Um das zu verhindern, habe Wish.com "einige Wochen" Zeit.

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(mho)