DSGVO in Unternehmen: Werkzeuge zur Umsetzung

Seit über drei Jahren muss die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) angewendet werden. Datenschutzprogrammpakete helfen Unternehmen beim Einhalten der Vorgaben.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Oliver Schonschek
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Selbst nach drei Jahren DSGVO sind viele Unternehmen noch unsicher in der Anwendung, konstatiert der Digitalverband Bitkom in einer Studie. Umfangreiche Prüfungen und langwierige Debatten zu vermeintlichen oder tatsächlichen Datenschutzproblemen binden demnach Ressourcen, die anderswo gebraucht würden. Aus Sorge vor teilweise existenzbedrohenden Bußgeldern verzichten Unternehmen im Zweifelsfall auf Innovationen oder sie verzögern wichtige Digitalisierungsvorhaben, wie Bitkom betont.

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Die größte Herausforderung ist für mehr als drei Viertel der Unternehmen (78 Prozent) eine anhaltende Rechtsunsicherheit durch die Regeln der DSGVO selbst. 74 Prozent beklagen zu viele Änderungen oder Anpassungen bei der Auslegung. Zwei Drittel der Unternehmen sehen als eines der größten Probleme die fehlenden Umsetzungshilfen durch Aufsichtsbehörden, über die Hälfte (52 Prozent) moniert die uneinheitliche Auslegung der Regeln innerhalb der EU. Für ein Drittel ist fehlendes Fachpersonal eine der höchsten Hürden. 42 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie seit Einführung der DSGVO mehr Aufwand haben und dies künftig so bleiben wird. Für weitere 32 Prozent ist absehbar, dass die jetzt bereits gestiegenen Aufwände weiter zunehmen werden.

Die Probleme der Unternehmen bei der Umsetzung und Einhaltung der DSGVO zeigen sich auch in der Vielzahl an Datenschutzverletzungen, die den Aufsichtsbehörden gemeldet oder die von ihnen bei Prüfungen aufgedeckt werden. So vermerkt die Landesbeauftragte für den Datenschutz (LfD) Niedersachsen in ihrem Tätigkeitsbericht, dass 2020 insgesamt 2479 Beschwerden und 989 Meldungen von Datenschutzverletzungen bei der Behörde eingingen, beides ein deutlicher Anstieg gegenüber 2019.