IEA: 290 Gigawatt mehr – 2021 wieder neuer Rekord bei Erneuerbare Energien

Die globale Kapazität zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien ist 2021 stärker gewachsen als je zuvor. Der Ausbau dürfte so weitergehen, meint die IEA.

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(Bild: Soonthorn Wongsaita/Shutterstock.com)

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In diesem Jahr werden weltweit Anlagen zur Gewinnung Erneuerbarer Energien mit einer Kapazität von 290 Gigawatt installiert, mehr als je zuvor in einem einzigen Jahr. Das hat die Internationale Energieagentur ermittelt und geht gleichzeitig davon aus, dass die Zuwachsrate noch steigen wird. Bis 2026 werde die globale Kapazität von Photovoltaikanlagen, Windkraftwerken und anderen Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien auf 4800 Gigawatt ansteigen, über 60 Prozent mehr als 2020. Das wäre dann außerdem mehr als die aktuelle Gesamtkapazität aller Stromkraftwerke auf Basis fossiler Energieträger und Atomkraftwerke der Welt zusammen. Erneuerbare werden damit für 95 Prozent des Wachstums der globalen Stromerzeugungskapazität verantwortlich sein.

Angetrieben wird das beschleunigte Wachstum von der Photovoltaik, heißt es in dem Renewables Market Report. Um 160 Gigawatt würde die Leistung allein in diesem Bereich 2021 steigen. Es folgen Windkraftanlagen an Land ("onshore"). Im Bereich Solarenergie erwartet die IEA auch den stärksten Anstieg in den kommenden Jahren, der jährliche Zuwachs in den anderen Bereichen werde dagegen in etwa stabil bleiben, heißt es noch. Unter den Staaten bleibe China mit Abstand der globale Anführer, wenn es um die Zuwächse geht. Es folgen die USA, Indien und Deutschland. Vor allem Indiens Fortschritte werden dabei besonders hervorgehoben: Die CO₂-Emissionen des Landes könnten noch vor 2030 ihren Höchststand erreichen. Auch China übertreffe aktuell seine Ziele.

Die IEA erinnert auch noch daran, dass der Wachstumsschub trotz der Einschränkungen im globalen Handel erreicht wird. Sollten die aber nicht bald ein Ende finden, könnte das doch noch dafür sorgen, dass die Prognosen nicht gehalten werden. Investitionen in Wind- und Solarenergieanlagen würden dann etwa deutlich teurer. Andererseits könnten Regierungen in aller Welt ihren Teil dazu beitragen, um das Wachstum sogar noch zu beschleunigen, heißt es in dem Bericht. Dazu müssten Hürden abgebaut und mehr Gelder bereitgestellt werden. Selbst das würde aber nicht ausreichen, um das Ziel von Netto-Null-Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts zu erreichen, warnt die IEA. Dazu müssten die Zuwachsraten allein in den kommenden Jahren doppelt so hoch sein, wie nun erwartet.

(mho)