Apple kämpft immer noch gegen Trump-Strafzölle

Die im Handelskrieg zwischen USA und China verhängten Zölle verteuern den US-Import bestimmter Hardware. Apple und andere US-Firmen wollen Ausnahmen erwirken.

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Tim Cook und Donald Trump

Bei der Fabrikbesichtigung 2019 in Austin hielt Tim Cook (l) dem US-Präsidenten einen längeren Vortrag darüber, wie wichtig der Produktionsstandort USA für Apple sei.

(Bild: dpa, Evan Vucci/AP/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple plädiert für die Aussetzung von Strafzöllen auf aus China importierte Apple Watches und Mac-Pro-Komponenten. Der Konzern hat in mehreren öffentlichen Eingaben beim Handelsbeauftragten der Vereinigten Staaten (United States Trade Representative – USTR) gefordert, zuvor bestehende Zollausnahmen für die Geräte und Teile wieder zurückzubringen. Apple wünscht den Dokumenten zufolge etwa eine Ausnahme für einen "am Handgelenk tragbaren Apparat mit Zeitanzeigefunktion" – sprich die Apple Watch.

Die Smartwatch werde in den USA entworfen und "weithin" von Endkunden für Gesundheitsapplikationen und mobile Konnektivität verwendet, betont Apple als Begründung für die geforderte Ausnahmeregelung. Es handele sich um ein komplexes Gerät, das nur nach Vorgabe in bestimmten Werken gefertigt wird, die es derzeit nicht in den USA gebe. Auch lasse sich die Uhr nur in "begrenzter Stückzahl" aus anderen Ländern als China einführen, schreibt Apple.

Der Konzern hat in den vergangenen Jahren damit begonnen, seine Abhängigkeit von dem Standort China zu verringern, ein Großteil der Hardware-Endfertigung erfolgt aber weiterhin dort. Den für den US-Markt gedachten Mac Pro montiert Apple in einem US-Werk, benötigt dafür aber Komponenten, die aus China bezogen werden und auf die ebenfalls Strafzölle anfallen, auch dafür fordert das Unternehmen nun Ausnahmen. Der Zollsatz für die Apple Watch beträgt 7,5 Prozent, der für die Mac-Pro-Komponenten 25 Prozent, wie der Wirtschaftssender CNBC anmerkt.

Die Strafzölle sind ein Relikt der Ära Trump, sie wurden im Handelskrieg zwischen USA und China verhängt und sind inzwischen teilweise ausgelaufen. Auch andere US-Firmen fordern jetzt erneut Ausnahmen, darunter Google für bestimmte Smart-Home-Produkte sowie Sonos für seine Lautsprechersysteme.

Apple drohten während des Handelskrieges auch Strafzölle auf das fast ausschließlich in China endmontierte iPhone, die Trump letztlich aber nicht verhängte. Trump nutzte dafür eine Führung mit Apple-Chef Tim Cook durch das Werk des Apple-Auftragsfertigers Flex in Austin, Texas als bizarre Wahlkampfveranstaltung. Er habe ein "großes Apple Fertigungswerk in Texas eröffnet", twitterte Trump – obwohl der Auftragsfertiger dort schon seit Jahren Mac Pros montierte.

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(lbe)