WTF

60 km/h schnell: Jugendlicher mit selbstgebautem E-Bike von Polizei gestellt

Die Polizei in Kerpen hat in der Nacht einen Jugendlichen verfolgt, der sein Fahrrad mit einem Elektromotor aufgerüstet hatte. Er wurde schließlich gestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 393 Kommentare lesen

Das aufgerüstete Fahrrad und der Akku-Pack

(Bild: Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis)

Lesezeit: 2 Min.

In Kerpen in Nordrhein-Westfallen hat sich ein 17-Jähriger in der Nacht zum Donnerstag mit der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert und zwar auf einem Down-Hill-Mountainbike, das er "nachträglich mit einem Elektromotor ausgestattet hatte". Wie die Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis erklärt, war der Jugendliche damit teilweise 60 km/h schnell und das auch in Tempo-30-Zonen. Im Rucksack des Jugendlichen fanden die Beamten demnach mehrere zusammengeschaltete Akkus für sein zum E-Bike umgebautes Fahrrad. Das wurde demnach sichergestellt, der Jugendliche sei zu seinem Erziehungsberechtigten gebracht worden. Er habe zuvor noch versucht, sich hinter einem geparkten Auto zu verstecken.

Der Verfolgungsjagd durch die Nacht ging demnach eine versuchte Polizeikontrolle voraus, der sich der Jugendliche mit seinem Gefährt entziehen wollte. Das selbstgebaute E-Bike hatte natürlich keine Zulassung. Ihm werden nun "das Ausrichten eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens, das Fahren ohne Fahrerlaubnis und der Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz vorgeworfen", erläutert die Polizei noch. Außerdem seien bei ihm "pyrotechnische Knallkörper" gefunden worden, weswegen auch einem Verdacht auf einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz nachgegangen werde.

Der Fall erinnert an den Fall eines 19-Jährigen, der im Frühjahr 2018 ebenfalls in Nordrhein-Westfalen mit einem vergleichbar getunten Fahrrad von der Polizei aufgegriffen wurde. Das Gefährt mit "der Geräuschentwicklung eines Phantomabfangjägers und der Geschwindigkeit eines Düsenschlittens" war aber mit einem Verbrennermotor aufgerüstet worden und sogar 80 km/h schnell. Wiederum ein Jahr davor waren ebenfalls in Nordrhein-Westfallen zwei Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren mit einem selbstgebauten Wagen inklusive Anhänger durch die Straßen des sauerländischen Kierspe gefahren. Ihr Gefährt hatten sie angeblich ohne Hilfe selbst zusammengebaut.

(mho)