Texteditor GNU Nano in Version 6.0 erschienen

Mehr Platz für Text und Unterstützung der YAML-Syntax bietet die neue Major-Release des Kommandozeilen-Editors.

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GNU Nano
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Susanne Nolte

GNU Nano ist in der Version 6.0 erschienen. Der schlanke und einfach zu bedienende Texteditor für die Kommandozeile ist in den meisten Linux-Distributionen enthalten und stellt die wichtigsten Editorfunktionen einschließlich Syntaxhighlighting und Makros per Tastenkürzel bereit. Ungewöhnlich an der Version 6.0 ist vor allem sein Code-Name: "Humor heeft ook zijn leuke kanten" heißt er, übersetzt: "Humor hat auch seine schönen Seiten". Der Ausdruck geht zurück auf den niederländischen Komiker Herman Finkers, der den Satz prägte: "Humor heeft ook leuke kanten.", "Humor hat auch schöne Seiten".

Neben der Erweiterung des Syntaxhighlightings durch YAML sind die meisten Änderungen visueller Natur: Die Option --zero etwa blendet Titelleiste, Statusleiste und Hilfslinien aus und verwendet alle Zeilen des Terminals als Bearbeitungsbereich. Titel- und Statusleisten lassen sich mit M-Z ein- und ausschalten. Bereits in der Version 5.5 ließ sich die Titelleiste oben durch eine Minibar unten ersetzen.

Farben können Anwender nun als dreistellige Hexadezimalzahlen im Format #rgb angeben. Nano wählt dann von den 216 Indexfarben, die die meisten Terminals beherrschen, die Farbe aus, die den angegebenen Werten am nächsten kommt. Für Benutzer, die Zahlen nicht mögen, hält Nano 14 neue Farbnamen bereit: Rosy, Beet, Plum, Sea, Sky, Slate, Teal, Salbei, Brown, Ocker, Sand, Tawny, Brick und Crimson.

Zudem bringt die Version 6.0 mehrere Änderungen im Standardverhalten. Beispielsweise funktioniert das Zählen der Wörter mit M-D jetzt anders: Mit der Option --wordbounds, der alten Standardeinstellung, zählt Nano Wörter wie der Unix-Befehl wc. Ohne sie, dem jetzigen Default, zählt der Editor Wörter auf eine menschlichere Weise, indem er Interpunktion als Leerzeichen betrachtet.

Nachdem die ersten fünf Major-Releases 20 Jahre benötigt hatten, brauchte die Version 6.0 nur eineinhalb Jahre. GNU Nano lässt sich unter allen unixoiden Betriebssystemen einschließlich macOS und unter Windows einrichten und steht auf nano-editor.org unter der Open-Source-Lizenz GPLv3 zum Download bereit.

(sun)