Weltraumteleskop James Webb: Start wetterbedingt auf 25. Dezember verschoben

So richtig rund läuft die Startvorbereitung des Weltraumteleskops James Webb nicht. Nun sorgt der Wetterbericht für eine weitere Verzögerung.

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Das JWST vor dem Einpacken

(Bild: ESA-M.Pedoussaut)

Lesezeit: 3 Min.

Das Weltraumteleskop James Webb ist bereit für den Start, muss jetzt wegen vorhergesagte widriger Wetterumstände aber noch einen Tag mehr warten. Das aktualisierte Startfenster öffnet sich deswegen nun am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) zwischen 13:20 Uhr und 13:52 Mitteleuropäischer Zeit, teilte die US-Weltraumagentur NASA mit. Dieser neue Termin hängt aber von einer weiteren Wettervorhersage ab, die am Mittwochabend Ortszeit erstellt werden soll. Das sensible Instrument und die Rakete des Typs Ariane 5 befinden sich in einem stabilen und sicheren Zustand, versichern die Verantwortlichen. Sie stehen noch wettergeschützt in der letzten Montagehalle auf dem Weltraumbahnhof Kourou. Eigentlich sollte das Weltraumteleskop nach jeder Menge Verspätungen an Heiligabend starten, daraus wird nun aber auch nichts.

Die Geschichte des Hubble-Nachfolgers ist schon lange eine Aneinanderreihung von Verzögerungen, die letzten Meter machen da nun keine Ausnahme. Eigentlich sollte das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) schon 2007 gestartet werden. 14 Jahre später ist es nun endlich soweit, in der Zwischenzeit ist das Instrument immer teurer geworden. Quasi auf der Zielgeraden hatte dann die Corona-Pandemie noch einmal für Verspätungen gesorgt. Im Herbst dieses Jahres war das äußerst sensible und hochkomplexe Instrument dann per Schiff von Kalifornien nach Französisch-Guayana gebracht worden, wo es auf den Start vorbereitet wurde. Ein "Vorfall" bei der Startvorbereitung hatte dann dafür gesorgt, dass der ursprünglich anvisierte Starttermin am 18. Dezember nicht mehr gehalten werden konnte. Dann galt der 22. Dezember als neuer Termin, zuletzt der 24. Dezember. Die ESA wird den Start auf ihrem Youtube-Kanal übertragen.

Das JWST ist ein Gemeinschaftsprojekt der NASA, der europäischen Weltraumagentur ESA und der kanadischen CSA. Das Teleskop soll nach dem Start mit einer Rakete des Typs Ariane 5 zum sogenannten Lagrange-Punkt L2 fliegen, der viermal so weit von der Erde entfernt ist wie der Mond. Dort soll es ungestört unter anderem in die Frühzeit des Universums blicken können. Dafür wird es in einer äußerst komplizierten Prozedur mit vielen möglichen Fehlerquellen dort den riesigen Spiegel ausklappen, nachträgliche Reparaturen sind mit der aktuell verfügbaren Technik nicht möglich. Auch ist es nötig, absolut sicherzugehen, dass bei den Vorbereitungen alles nach Plan läuft. Derweil werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf das Teleskop angewiesen sind, immer nervöser. Ganze Forschungskarrieren hängen davon ab, dass das Instrument heil an sein Ziel kommt.

(mho)