Richterin will Microsoft-Verfahren nicht ausweiten
Im andauernden Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft hat die vorsitzende Richterin Colleen Kollar-Kotely signalisiert, dass sie nicht ĂĽber neue Anschuldigungen gegen Microsoft verhandeln will.
Im andauernden Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft hat die vorsitzende Richterin Colleen Kollar-Kotely signalisiert, dass sie nicht bereit ist, neue Anschuldigungen gegen Microsoft zu verhandeln. Nach US-Medienberichten erklärte die Richterin den Anwälten der Klägerseite, sie sollten sich darauf beschränken darzustellen, welche Auswirkungen die vorgeschlagenen Sanktionen gegen Microsoft hätten.
Die Klägerseite versucht Microsoft als reuelosen Monopolisten hinzustellen, der auch nach seiner Verurteilung weiter versucht, seine Marktmacht illegal auszunutzen; insbesondere Windows XP und die darin integrierte "Middleware" wie der Internet Explorer, der MSN-Messenger und der Media Player gelten den Klägern als Beispiel für die ruchlose Strategie des Software-Riesen.
Als prominenten Zeugen hatte die Klägerseite gestern Ex-Netscape-Chef James Barksdale aufgeboten. Der Erzrivale von Microsoft gab zu Protokoll, dass die in der außergerichtlichen Einigung festgelegten Sanktionen Netscape nicht geholfen hätten, wenn sie Anfang der neunziger Jahre bereits in Kraft gewesen wären. Barksdale erklärte, aus seiner Erfahrung als Venture-Kapitalist sei es "nicht weise", in einen Markt zu investieren, der von Microsoft dominiert werde. Barksdale musste sich allerdings von Kollar-Kotelly ermahnen lassen, keine Kommentare zu Windows XP abzugeben. (wst)