Google: Smarte Lautsprecher verletzen laut US-Behörde fünf Sonos-Patente

Google verletzt bei seinen Lautsprechern fünf Patente von Sonos, entschied eine US-Behörde. Auf Besitzer der Geräte kommen nun Einschränkungen zu.

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Sonos, der US-amerikanische Hersteller von vernetzten, smarten Lautsprechern, hat einen Patentstreit gegen Google gewonnen. Die Handelsbehörde ITC entschied, dass Google bei seinen Produkten fünf Patente von Sonos verletzt. Diese Produkte dürfen ohne Änderungen nicht mehr importiert werden. Da die meisten Geräte in Asien gefertigt werden, würde ein Importstopp der ITC den Verkauf der Technik im Westen stoppen.

Damit folgt die ITC einem Richterspruch aus dem Sommer. Sonos hatte die Klage bereits Anfang 2020 eingereicht. Seitdem hatte Google eine Gegenklage und Sonos eine weitere Klage losgetreten – diese Verfahren werden noch separat verhandelt.

Die Entscheidung der ITC wird Google dazu zwingen, die fünf beanstandeten Patente zu umgehen. Bei ihnen geht es etwa um Techniken zum Synchronisieren der Audio-Wiedergabe, zur Lautstärkeregelung und der WLAN-Anbindung. Die ITC hat bereits jeweils einen Workaround genehmigt, mit denen Google ähnliche Lösungen bei seinen Produkten ohne Patentverletzung umsetzen kann. Sollte Google diese Lösungen per Update auf seine Produkte aufspielen, kann das Unternehmen einen Verkaufsstopp vermeiden.

Offenbar ist mindestens einer dieser Workarounds bereits ausgespielt worden: Die Lautstärkekontrolle für Chromecast verschwand mit Android 12 zwischenzeitlich von Smartphones, bevor sie später mit einem Update erneut verfügbar war. Android-Experte Mishaal Rahman vermutet, dass die Chromecast-Lautstärkekontrolle derart verändert wurde, dass sie keine Patente mehr verletzt.

Nicht alles wird sich aber so reibungslos umgehen lassen: In einem Community-Beitrag stellt Google Besitzerinnen und Besitzern von Home-Lautsprechern einige Änderungen in Aussicht, die den Komfort verringern dürften. So muss man in Lautsprechergruppen künftig die Lautstärke jedes einzelnen Speakers separat einstellen – der einheitliche Regler fällt demnach weg. Außerdem wird man die Lautstärke nicht mehr über den Volume-Button von Handys regeln können.

"Ein kleiner Teil von Usern" muss beim Setup von Google-Lautsprechern künftig außerdem eine zusätzliche App herunterladen. Welche Nutzer das betrifft, geht aus dem Eintrag aber nicht hervor. Diese Änderungen sollen einen Verkaufsstopp verhindern, teilte ein Google-Sprecher dem Technik-Magazin The Verge mit. Demnach hat Google 60 Tage, die von der ITC genehmigten Workarounds zu implementieren.

(dahe)