Apple: Kein Mobilfunkpartner blockiert iCloud Private Relay

Laut Apple gibt es weder einen Fehler in iOS, der den Datenschutzdienst abschaltet noch eine gezielte Blockade durch Netzbetreiber.

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(Bild: Shutterstock/Juan Aunion)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat Berichte zurückgewiesen, Netzbetreiber würden den VPN-ähnlichen Dienst iCloud Private Relay blockieren: "Keiner der Mobilfunkanbieter, mit denen wir arbeiten, blockiert seinen Kund:innen die Nutzung von Private Relay", teilte Apple in einer Stellungnahme gegenüber Mac & i mit. Auch einen von T-Mobile US angeführten Bug, der das Privat-Relay möglicherweise abschaltet, konnte Apple nicht bestätigen, man habe mit iOS 15.2 "keine Änderungen an iCloud Private Relay vorgenommen, durch die die Funktion deaktiviert worden wäre", betonte das Unternehmen.

Eine unter Umständen irreführende Beschreibung in den iOS-Einstellungen soll mit einer kommenden Version des Betriebssystems korrigiert werden. Schaltet der Nutzer Private Relay – bewusst oder unbewusst – ab, warnt iOS 15.2 nämlich davor, dass der Mobilfunktarif iCloud Privat-Relay nicht unterstütze. Künftig wird dort ergänzt, dass die Funktion möglicherweise vom Anwender selbst abgeschaltet wurde. Die Änderung ist in der jüngsten Beta von iOS 15.3 bereits umgesetzt.

Immer mehr iPhone-Nutzer in verschiedenen Länder beschwerten sich wegen des Warnhinweises, ihre Mobilfunkanbieter würden Private Relay bereits blockieren. Für zusätzliche Verwirrung sorgte dabei Apples Umbenennung des Schalters zum Aktivieren und Deaktivieren des Dienstes auf Netzwerkebene: Er heißt ab iOS 15.2 nun "Tracking der IP-Adresse beschränken" statt "iCloud Privat-Relay".

Anfang der Woche wurde bekannt, dass sich große europäische Netzbetreiber schon im vergangenen Jahr wegen Apples Privat-Relay an die EU-Kommission gewendet und eine mögliche Unterminierung der digitalen Souveränität durch den Dienst beklagt hatten. Es erschwere auch die Möglichkeiten, die eigenen Netze effizient zu verwalten, hieß es darin.

iCloud Private Relay verbirgt Teile des Traffics auch vor dem Netzwerkbetreiber, Apple setzt dafür auf "Oblivious DNS over HTTPS" (ODoH), zusätzliche Verschlüsselung und Relays von zwei voneinander unabhängigen Instanzen. Auch klassische VPNs verstecken den Traffic vor dem Netzwerkbetreiber, doch dürfte deren Verwendung vergleichsweise überschaubar sein: Sollte Apple iCloud Private Relay nach der Betaphase standardmäßig in iOS aktiv schalten, würden auf einen Schlag wohl mehrere Hundert Millionen iPhone-Nutzer den Dienst rund um die Uhr einsetzen.

Privat-Relay ist nicht weltweit verfügbar: Apple bietet den Dienst in bestimmten Regionen nicht an, darunter sind offenbar auch Türkei und Russland. Netzbetreiber sind problemlos in der Lage, den Relay-Dienst zu blockieren, das ist etwa für Firmen- oder Schulnetze gedacht. Aber auch Mobilfunker können die Funktion blockieren, wenn vom Kunden etwa ein Jugendschutzfilter gebucht wird.

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(lbe)