Luca-App: Auf der Suche nach einem neuen Geschäftsmodell für die Endemie

Die für die Luca-App verantwortliche Firma Nexenio passt die Geschäftsbedingungen an und sieht sich zukünftig als Digitalpartner für Gastronomie und Kultur.

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(Bild: Luca-App)

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Die Betreiber der Luca-App, Culture4Life/Nexenio, haben die Bundesländer über ihre geplanten flexibleren Vertragsbedingungen informiert und wollen ihr Geschäftsmodell für die Zeit nach der Pandemie erweitern. Unter anderem ist eine Erweiterung der App um eine Bezahlfunktion für die Gastronomie geplant.

Nexenio/Culture4Life kündigen den Bundesländern künftig einen bedarfsgerechten Einsatz "für einen quasi beliebigen Zeitraum" an, – eine entsprechende Mitteilung sei bereits an die Bundesländer verschickt worden. Künftig soll zudem der Preis von den jährlichen 18.000 Euro auf 9.000 Euro pro Gesundheitsamt halbiert werden. Damit könne die Infrastruktur und Software des Luca-Systems erhalten bleiben, sagte Culture4Life-Geschäftsführer Patrick Hennig der dpa. Zuvor gab es die Ankündigung zahlreicher Bundesländer, die Verträge für die Luca-App auslaufen lassen zu wollen – wobei bisher lediglich Schleswig-Holstein die Lizenz tatsächlich nicht verlängert hatte.

Zudem wollen die Gründer der Luca-App den Branchen Gastronomie, Kunst und Kultur als Digitalisierungspartner zur Seite stehen. Neben der Bezahlfunktion ist den Betreibern zufolge eine Möglichkeit geplant, den Impf- und Personalausweis in der App zusammenzuführen – in diesem Kontext werde wohl auch die Integration digitaler Tickets und Reservierungen und die Umsetzung "komplizierter Anwendungsfälle" wie 2G+ berücksichtigt.

Laut den Betreibern bleibt die Luca-App im Zusammenspiel mit der Corona-Warn-App (CWA) wichtig. Da die CWA "dauerrot" sei, würden sich einige Menschen nicht immer in Quarantäne begeben – auch, da die CWA den Betreibern der Luca-App zufolge an anderen öffentlichen Orten wie Bahngleisen, Bushaltestellen oder Warteschlangen anschlägt. Außerdem sehen Nexenio/Culture4Life die Luca-App als wichtiges Bindeglied zwischen Gesundheitsämtern und Bürgern, um diese digital mittels Mausklicks zu informieren.

Zuletzt hagelte es scharfe Kritik für die Betreiber der Luca-App, da die Mainzer Gesundheitsbehörde nach Bitten der Polizei einen Infektionsfall simuliert hatte, um an die Daten von Zeugen zu kommen. In diesem Zuge riefen Politiker zum Löschen der Luca-App auf.

(mack)