ProtonMail blockt Tracking-Pixel und versteckt IP-Adresse

Der E-Mail-Anbieter ProtonMail will in seiner Web-App standardmäßig Tracking-Pixel blocken. Auch die IP-Adresse soll verborgen bleiben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

ProtonMail hat am Mittwoch angekündigt, die Privatsphäre seiner Nutzer künftig besser schützen zu wollen. In der Web-Version von ProtonMail würden dafür Tracking-Pixel standardmäßig blockiert und die IP-Adresse des Nutzers verborgen, so der Schweizer E-Mail-Anbieter.

In einem Blogeintrag erklärt ProtonMail, seine Nutzerinnen und Nutzer besser vor Tracking schützen zu wollen. Dazu würden die Tracking-Pixel blockiert, die sich oft in Newslettern oder Werbe-Mails verbergen. Tracking-Pixel sind meist durchsichtige PNGs oder GIFs, die ein Pixel groß und für den Empfänger unsichtbar sind. Absender analysieren damit zum Beispiel, ob und wie oft eine E-Mail geöffnet wurde und von welchem Gerät.

Auch die IP-Adresse kann so ausgelesen und der ungefähre Standort des Nutzers bestimmt werden. Mit den gesammelten Daten lassen sich Nutzerprofile erstellen, die Daten können auch mit anderen Datensätzen zusammengeführt werden. Neben den Tracking-Pixeln will ProtonMail deshalb auch die IP-Adresse standardmäßig verbergen.

ProtonMail wurde 2013 von Wissenschaftlern des Schweizer Kernforschungszentrums CERN gegründet. Ihr Ziel war, E-Mail-Kommunikation komplett zu verschlüsseln und trotzdem leicht nutzbar zu halten. ProtonMail hat dafür eine eingebaute Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Im vergangenen Jahr machte ProtonMail jedoch anders auf sich aufmerksam. Der Mail-Anbieter gab die IP-Adresse eines französischen Klima-Aktivisten an Ermittler heraus, nach einer Aufforderung über Europol. ProtonMail verteidigte dies: Als Schweizer Unternehmen sei man gesetzlich verpflichtet, den Anordnungen in der Schweiz Folge zu leisten.

Siehe auch:

(gref)