Meta: Apple kostet uns dieses Jahr 10 Milliarden US-Dollar

Die Firma, die früher Facebook hieß, leidet laut eigenen Angaben an Apples iOS-Datenschutzmaßnahmen – und nennt nun sogar erstmals Zahlen.

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(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Meta Platforms leidet laut eigenen Angaben weiter an Apples 2021 eingeführten Anti-Tracking-Methoden für iOS- und iPadOS-Apps. Der Konzern, der einst Facebook hieß, musste am Mittwoch vergleichsweise schlechte Quartalszahlen bekannt geben, was für einen Absturz der Aktie an der Wall Street führte: Zwischenzeitlich standen die Papiere 20 Prozent im Minus.

Meta habe im letzten Quartal "wie andere in unser Industrie" an "Gegenwind im Ergebnis von Apples iOS-Veränderungen" gelitten, sagte der Social-Media-Riese vor Analysten. Apple hatte mit iOS 14.5 die sogenannte App Tracking Transparency (ATT) eingeführt, mit der Nutzerinnen und Nutzer zunächst gefragt werden müssen, ob sie über Apps hinweg verfolgt werden wollen. Seither scheinen sich viele Menschen dafür entschieden zu haben, dies nicht mehr zuzulassen.

Facebook hatte sich schon seit Bekanntgabe von ATT gegen die Funktion ausgesprochen und massiv dagegen lobbyiert – unter anderem mit der Aussage, dass besonders kleine Werbetreibende leiden würden. Wie sich nun zeigt, kriegt aber insbesondere die Meta-Tochter Facebook Schwierigkeiten. Finanzchef David Wehner nannte erstmals sogar genaue Zahlen: Er glaube, dass die Auswirkungen der iOS-Veränderungen im Jahr 2022 auf "rund 10 Milliarden Dollar" zu beziffern seien. "Das ist ein ziemlicher Gegenwind für unser Geschäft."

Meta nannte als Gründe, dass Apples ATT zwei Änderungen hervorgerufen habe: So sei das Werbetargeting ungenauer geworden, was das Erreichen von Werbezielen verteuere. Weiterhin sei es schwerer geworden, diese Werbeziele zu messen. Wehner zufolge "bevorzugt" Apple zudem Google gegenüber Meta bei ATT. So dürften Browser den Nutzer über Websites (und angeblich auch Apps) tracken, ohne eine Genehmigung einzuholen.

Google betreibt mit Chrome einen der größten Browser auf dem iPhone neben Apples integriertem Safari. Google zahle Apple zudem Milliarden für Googles Suchanzeigen. Apple habe daher einen "Anreiz", dass diese "Regelungsdiskrepanz" weiter bestehe.

Meta hatte am Mittwochabend auch gute Nachrichten zu vermelden. So konnte der Konzern seine Nutzerzahl der täglich aktiven User bei Facebook auf 1,93 Milliarden hochschrauben, immerhin ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Über alle Plattformen hinweg – also auch Instagram, Facebook Messenger und WhatsApp – sollen es 2,82 Milliarden täglich aktive Nutzer gewesen sein.

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(bsc)