Hightech-Standort Europa soll USA einholen
Die Karriere- und GrĂĽnder-Chancen steigen angeblich in Europas IT-, TK- und Biotechnologie-Industrie.
Die Karriere- und Gründer-Chancen steigen in Europas IT-, TK- und Biotechnologie-Industrie. Zu diesem Ergebnis kommt DMEuro in der Titelgeschichte seiner aktuellen Mai-Ausgabe. Grundlage ist eine europaweite Umfrage über die insgesamt 60 wichtigsten Regionen dieser Branchen in der Europäischen Union und der Schweiz. Als Kriterien dienten die lokale Innovationskraft durch ansässige Institute und Wissenschaftler, Image des Standorts und Sogwirkung durch Branchenmultis, vorhandenes Wagniskapital und Fördermittel sowie die Zahl der branchenzugehörigen Beschäftigen.
Danach führt München die Liste der europäischen Top-Regionen der IT-Branche an, gefolgt vom Rhein-Ruhr-Gebiet, Kopenhagen/Öresund, Stockholm und Stuttgart. Dresden folgt auf Platz 12. In der Telekommunikation reihen sich Düsseldorf und München hinter Stockholm ein, die Biotechnologie dominieren die englischen Traditions-Universitäten. Zur Förderung "besonders innovativer Technologie-Regionen" will die EU 17,5 Milliarden Euro bis 2006 ausgeben, denn "in den nächsten Jahren soll Europa mit Hilfe von Forschung und Technologie zum wettbewerbfähigsten Wirtschaftraum der Welt werden", so EU-Kommissar Likaanen.
Eine Zwischenbilanz zieht Ian Pearson, Zukunftsforscher von British Telecom: "Bei der dritten Mobilfunkgeneration hat Europa die USA meilenweit abgehängt. Diesen lukrativen Markt werden Europas Unternehmen beherrschen." Auch bei Gen-, Bio- und Nanotechnologie habe Europa "eine gute Chance, sich einen ordentlichen Anteil zu sichern."
Welche Rolle die Regionen im Wettbewerb spielen, veranschaulicht die These von McKinsey: Nicht mehr "die Unternehmen treten heute gegeneinander an, sondern die Regionen." Experten nennen dieses Phänomen "Hightech-Cluster". Gemeint sind damit "intelligent vernetzte Ansammlungen innovativer Großkonzerne, kleiner Gründerfirmen und wissenschaftlicher Einrichtungen" in einer bestimmten Region. Dass sich diese Konzentration der Ressourcen nicht wie in den USA auf einen oder wenige Orte beschränkt, sondern in mehreren Regionen stattfindet, sei vielleicht das besondere Erfolgsgeheimnis der Deutschen im europäischen Vergleich. (sus)