Telecom-Riese AT&T bekommt neuen Chef
Der scheidende AT&T-Chef Michael Armstrong hatte den Telecom-Riesen auch zur größten amerikanischen Kabelfernsehgesellschaft gemacht.
AT&T-Präsident David Dorman (48) ist vom Verwaltungsrat des größten amerikanischen Telefonunternehmens zum Nachfolger von Konzernchef Michael Armstrong ernannt worden. Dorman soll Unternehmenschef und Verwaltungsratsvorsitzender von AT&T werden, nachdem die Gesellschaft den geplanten Verkauf ihrer Kabelfernsehsparte AT&T Broadband an die Kabelfernsehfirma Comcast abgeschlossen hat. Armstrong (64) soll dann die neue Kabelfernsehgesellschaft AT&T Comcast führen. Die Transaktion soll bis zum Jahresende über die Bühne gehen. Die Aktionäre beider Unternehmen haben den Zusammenschluss bereits gebilligt. Die Aufsichtsbehörden müssen noch ihre Zustimmung geben.
Dorman war im Dezember 2000 als Präsident zu AT&T gekommen und für das Kerngeschäft des Telecom-Riesen und das Verbraucher-Dienstleistungsgeschäft einschließlich der Netzwerk-Dienste verantwortlich. Ihm unterstanden auch die internationalen AT&T-Operationen und die Forschungssparte AT&T Labs. Er gehört dem AT&T-Verwaltungsrat seit Februar 2002 an. Dorman hatte früher für die Telefongesellschaft Sprint gearbeitet und von 1994 an die regionale Telefonfirma Pacific Bell geführt. Er wurde nach der Übernahme der Pacific Bell durch den Telefonkonzern SBC Vizepräsident von SBC. Danach wurde er Chef der Internetfirma PointCast und leitete anschließend das gescheiterte globale Telekom-Joint-Venture Concert von AT&T und der britischen BT.
Armstrong hatte den Traditionskonzern AT&T mit dem Kauf mehrerer Kabelfernsehfirmen für 100 Milliarden US-Dollar auch zur größten amerikanischen Kabelfernsehgesellschaft gemacht. Dabei entstand allerdings einen Schuldenberg von 65 Milliarden US-Dollar. AT&T wird sich jetzt von seiner Kabelfernsehsparte trennen. Die neue AT&T Comcast wird mehr als 22 Millionen Kunden haben und mit weitem Vorsprung vor AOL Time Warner größte amerikanische Kabelfernsehgesellschaft. Sie wird es auf einen Umsatz von 19 Milliarden Dollar bringen. (dpa) / (jk)