E-Learning-Anbieter Viviance vor dem Aus
Verschiedene Unternehmensteile mussten in den letzten Wochen Konkurs anmelden; am Hauptsitz in Stockholm hofft man trotzdem auf eine Sanierung.
Das schweizerisch-schwedische E-Learning Unternehmen Viviance AB steht vor dem Aus. Verschiedene Unternehmensteile mussten in den letzten Wochen Konkurs anmelden. Am Hauptsitz in Stockholm hofft man nun auf eine Sanierung des Unternehmens, der trotz prekärer Finanzlage richterlich statt gegeben wurde. Bereits vom Insolvenzverwalter abgewickelt werden die Geschäfte der Viviance AG mit Sitz in St. Gallen (Schweiz). Dies bestätigte Rolf Hartmann, Geschäftsführer der Viviance GmbH Deutschland, die selbst von der Pleite nicht betroffen sei und mit ihren eigenen Kunden wie Klett und Bertelsmann weiter arbeiten werde -- unabhängig vom Schicksal der Muttergesellschaft. Als Grund für die Insolvenz des Schweizer Unternehmens nannte Hartmann nicht erfolgte Finanzierungszusagen von Investoren.
Ebenfalls in Konkurs befindet sich der schwedische Schulfernsehkanal K-World. Viviance-CEO Paul Kingston versicherte Anfang Mai, dass K-World TV nur einen kleinen Teil der gesamten Aktivitäten ausgemacht habe und die Sanierung des Unternehmens trotzdem seinen geplanten Lauf nehme. Im Zusammenhang mit der Schließung des TV-Senders kam es bereits zu Entlassungen.
Noch im August des vergangenen Jahres kündigten die neuen Freunde anlässlich der Fusion von Viviance und K-World vollmundig an, mit dem Zusammenschluss entstehe ein "Schwergewicht im schnell wachsenden Markt für E-Learning". Nun stehen die rund 100 Millionen US-Dollar Risikokapital, mit denen die beiden Unternehmen ausgestattet wurden, vor dem endgültigen Verschwinden. Offenbar hatte auch das hochkarätige Advisory Board, bestückt mit IT-Prominenz wie dem Apple-Mitbegründer Steve Wozniak, kein Rezept gegen die drohende Pleite anzubieten. (Nick Lüthi) / (jk)