Chipfabrik-Verhandlungen vor Abschluss
Der Betreiber der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) rechnet in KĂĽrze mit einer Kabinettsentscheidung zur Landesbeteiligung.
Die Verhandlungen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) über eine Beteiligung an der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) stehen kurz vor dem Abschluss. "Ich gehe davon aus, dass wir in Bälde mit allen Eigenkapital-Partnern verbindliche Verträge unterschreiben können", sagte der Sprecher des Chipfabrik-Betreibers Communicant, Dirk Obermann. Er rechne in Kürze mit einer Kabinettsentscheidung zur Landesbeteiligung.
"Die Regierungsentscheidung ist der Schlüssel für alle weiteren Finanzierungsschritte", sagte das Vorstandsmitglied. Die Verträge mit Intel und Dubai würden verbindlich, sobald über die Landesbeteiligung entschieden sei. "Die Vorverträge sind fertig, es fehlt nur noch die Unterschrift."
Das Kabinett hatte Anfang des Monats beschlossen, die ILB mit Verhandlungen über eine mittelbare Landesbeteiligung in Höhe von 38 Millionen Euro zu beauftragen. Der an dem Vorhaben beteiligte US-Chip-Hersteller Intel und das Emirat Dubai sind mit an den Gesprächen beteiligt. Sie sollen ihre Anteile gleichzeitig mit dem Land einzahlen.
Für die Chipfabrik werden insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) benötigt – statt der ursprünglich veranschlagten 1,5 Milliarden Dollar. "Die Preise unserer Lieferanten sind gesunken, die Technologie ist kostengünstig", erklärt der Sprecher des Chipfabrik-Betreibers Communicant, Dirk Obermann.
Das Eigenkapital in Höhe von 325 Millionen Dollar haben die Investoren zusammen. Von Intel und dem Emirat Dubai kommen insgesamt 290 Millionen US-Dollar. Das Land wird voraussichtlich mit einer indirekten Beteiligung rund 33 Millionen Dollar beisteuern. Auch die Jenoptik AG beteiligt sich. Das Fremdkapital in Höhe von 650 Millionen Dollar soll ein Bankenkonsortium aufbringen. Dieses Kapital wird zu 80 Prozent mit einer Bund-Länder-Bürgschaft gesichert. 30 Millionen Dollar sollen durch "weitere Eigenmittel" in die Kasse kommen. Dazu gehören etwa Lieferantenkredite.
Im Finanzierungskonzept sind zudem 310 Millionen Dollar aus staatlichen Fördergeldern eingeplant. Diese Summe soll aus der Investitionszulage des Bundes und aus dem Programm "Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" aufgebracht werden. Insgesamt rund 80 bis 90 Millionen Dollar davon stammen vom Land. Nach den Plänen sollen im dem Werk in der strukturschwachen Region einmal 1500 Arbeitsplätze entstehen.
Die staatliche Förderung muss allerdings noch von Brüssel genehmigt werden. Nach den Finanzierungs-Plänen ergibt sich eine Förderquote von 22 Prozent. In Brüssel können maximal 35 Prozent beantragt werden. (dpa) / (mw)