eBay wird weniger genutzt, erhöht Ausschüttungen an Aktionäre

Mehr Umsatz bei deutlich geringeren Handelsvolumen berichtet eBay. Stark fallende Handelsvolumina lassen auch die Aktie fallen, trotz höherer Dividende.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 51 Kommentare lesen
eBay-Logo steht in Blumenbeet

(Bild: Mike Knell CC BY-SA 2.0 "eBay")

Lesezeit: 3 Min.

Das Bruttohandelsvolumen auf eBay ist im vierten Quartal 2021 um zehn Prozent auf 20,7 Milliarden US-Dollar inklusive Versandgebühren und Steuern gefallen. Ähnlich gefallen ist die Zahl der mindestens einmal im Jahr etwas Kaufenden (-9% auf 147 Millionen) oder Verkaufenden (-8% auf 17 Millionen). Dennoch hat eBay den eigenen Quartalsumsatz um fünf Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar steigern können.

Das ist gelungen, weil eBay mehr Transaktionsgebühren verrechnen kann, mehr Werbung verkauft, und nicht mehr auf PayPal, sondern auf Adyen als Zahlungsplattform setzt. Diese Veränderungen bescheren zusätzlichen Umsatz. Das Betriebsergebnis ist im Jahresabstand um vier Prozent auf 688 Millionen Dollar geklettert, wie aus den Mittwochabend veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Zum Jahreswechsel hat eBay den Mehrheitsanteil an seinem Korea-Geschäft verkauft. Außerdem hat der Verkauf eines Pakets Adevinta-Aktien an Permira 2,5 Milliarden Dollar in die Kasse gespült. 2020 hat eBay seine Kleinanzeigen-Sparte an das norwegische Unternehmen Adevinta verkauft, und dafür Geld sowie 44 Prozent an Adevinta erhalten. Nun besitzt eBay nur noch 33 Prozent. Buchhalterisch ist dieser Aktienverkauf ein Verlustgeschäft, weil die Adevinta-Aktien 2020 etwa doppelt so hoch bewertet wurden.

Daraus folgt ein Vorsteuerverlust aus fortzuführenden Geschäften von 1,2 Milliarden Dollar. Im Vergleichsquartal 2020 stand da noch ein Gewinn von 1,1 Milliarden Dollar. Allerdings profitiert die Firma von 268 Millionen Dollar Steuernettogutschriften und 2,9 Milliarden Dollar Gewinn aus nicht fortzuführenden Geschäften (Südkorea). So kommt es zu einem Nettoquartalsgewinn von zwei Milliarden Dollar – 133 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Für das Gesamtjahr 2021 meldet eBay unveränderte 87,4 Milliarden Dollar Bruttohandelsvolumen, 10,4 Milliarden Dollar Nettoumsatz (+17%), 2,9 Milliarden Dollar Betriebsgewinn (+11%), 398 Millionen Dollar Vorsteuergewinn aus fortzuführenden Geschäften (-88%), 13,4 Milliarden Dollar Gewinn aus nicht fortzuführenden Geschäften und 13,6 Milliarden Dollar Nettojahresgewinn.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Das veranlasst den Verwaltungsrat, mehr Geld an Aktionäre auszuschütten. Die Dividende soll um 22 Prozent auf 22 US-Cent pro Quartal steigen. Ein Vielfaches größer ist die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um zusätzliche vier Milliarden Dollar.

Für das laufende Quartal erwartet das Management, dass das Bruttohandelsvolumen um etwa ein Fünftel auf gut 19 Milliarden Dollar einbricht. Der Nettoumsatz fällt voraussichtlich um circa sieben Prozent.

Diese Prognose gefällt institutionellen Anliegen eher weniger. Nach Bekanntgabe der Finanzzahlen haben eBay-Aktien im nachbörslichen Handel rund acht Prozent billiger notiert.

(ds)