Grafikkarten: Schlechte Verfügbarkeit trotz 48 Millionen Verkäufen im Jahr 2021

2021 wurden so viele Desktop-Grafikkarten verkauft, dass in zwei Drittel aller neuen PCs ein Modell gepasst hätte. Der Markt war trotzdem leergefegt.

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(Bild: c't)

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Der Grafikkartenmarkt boomte im Jahr 2021. Rund 48,3 Millionen Desktop-Modelle wurden in dem Jahr verkauft – gut 16 Prozent mehr als 2020 (41,5 Millionen). Das geht aus den Zahlen des Marktbeobachters Jon Peddie Research (JPR) hervor, der jüngst die Auswertung für das vierte Quartal 2021 veröffentlichte.

Dort haben Hersteller wie Asus, Gigabyte und MSI gemäß JPR rund 13,1 Millionen Desktop-Grafikkarten verkauft. Rechnet man die Zahlen der vorherigen Quartale zusammen, kommt man auf das Plus von mehr als 16 Prozent. Das Wachstum spiegelte sich auch in den Geschäftszahlen von AMD und Nvidia wider, die Rekordumsätze und -gewinne erzielten. AMD konnte der Konkurrenz zuletzt wieder Marktanteile abknöpfen und kam Ende 2021 auf 19 Prozent (Nvidia: 81 Prozent).

Erneut stellt sich die Frage: Wo gehen die Grafikkarten hin? Der Retail-Markt ist seit Ende 2020 leergefegt, was zu unverschämt hohen Preisen führt. Die Diskrepanz zwischen Verkaufszahlen und Liefersituation wird noch deutlicher, wenn man sich den PC-Markt von 2021 anschaut. Laut dem Marktbeobachter Canalys wurden 2021 etwa 66 Millionen Desktop-PCs inklusive Workstations verkauft – theoretisch wären genug Grafikkarten da gewesen, um 73 Prozent der PCs mit einer auszustatten. Selbst wenn man den (sehr kleinen) Selbstbaumarkt und Nachrüstende berücksichtigt, hätte das Angebot den Bedarf spielend abdecken müssen.

Auch wenn Hersteller das Krypto-Mining als kleine Nische darstellen, deuten die Indizien immer wieder auf massenhafte Grafikkartenverkäufe an Mining-Farmen. Im Jahr 2021 explodierte etwa die Rechenleistung im Rechennetz der Kryptowährung Ethereum, die hauptsächlich mit GPUs geschürft wird. Rein rechnerisch brauchte es dafür viele Millionen Grafikkarten.

Zumindest derzeit stagniert die Rechenleistung im Ethereum-Netzwerk, nachdem die Kurse erneut eingebrochen waren. Die Grafikkartenpreise haben sich parallel etwas entspannt: Nvidias GeForce RTX 3060 etwa bekommt man ab 550 Euro, AMDs Radeon RX 6600 XT ab 530 Euro. Beide eignen sich zum Spielen.

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