Sanktionen: Kein Apple Pay und Google Pay mehr mit russischen Bankkarten

Bezahlkarten der mit Sanktionen belegten Banken sollen sich nicht länger auf dem Smartphone nutzen lassen. Erste Banking-Apps verschwinden aus dem App Store.

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Kontaktlose Zahlung mit Smartphone

(Bild: Shutterstock/Pressmaster)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Die Sanktionen gegen russische Banken wirken sich auch auf App-Verfügbarkeit und Mobile Payment in Russland aus: Die von den Finanzinstituten VTB, Sovcombank, Nowikombank, Promswjasbank und Otkritie ausgegebenen Bezahlkarten lassen sich nicht mehr zu Smartphone-Zahlungen mit Apple Pay und Google Pay verwenden, wie die Zentralbank der Russischen Föderation am Freitag mitteilte. Die Kartenzahlung im Ausland und in ausländischen Online-Stores, deren Zahlungsdienstleister in einem Land sitzt, das die Sanktionen unterstützt, sei ebenfalls nicht länger möglich.

Zugleich betonte die russische Zentralbank, dass sich die Karten der Banken innerhalb Russlands weiter uneingeschränkt nutzen lassen, das schließe auch kontaktlose Zahlungen ein. Bankkunden könnten jederzeit auf ihre Bankeinlagen zugreifen.

Parallel sind offensichtlich erste Banking-Apps entfernt worden: Mehrere Apps der Promswjasbank lassen sich etwa nicht länger im App Store finden und so auch nicht mehr neu auf iPhones installieren. Berichten zufolge funktionieren die Apps aber weiter, wenn sie zuvor bereits installiert wurden.

Die Sanktionen gegen russische Banken sind Teil eines Maßnahmenpaketes von USA und Europa in Reaktion auf Russland Angriff auf die Ukraine. Geplant sind auch weitreichende Exportbeschränkungen für Elektronik und Computer. Welche Einschränkungen Apple und Google rund um ihre Smartphone-Plattformen und Dienste für den russischen Markt planen, bleibt vorerst offen. Apple-Chef Tim Cook äußerte sich auf Twitter besorgt über "die Situation in der Ukraine". Man wolle alles für die Teams vor Ort tun und humanitäre Hilfsmaßnahmen unterstützen. Weitere Details und Schritte nannte der Konzern bislang nicht.

Apple hatte die Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2019 in seinem Kartendienst – bei Zugriff aus Russland – plötzlich als russisches Staatsgebiet ausgewiesen. Der Schritt wurde von Europaabgeordneten damals scharf kritisiert: Es sei "verstörend", dass Konzerne wie Apple gewillt seien, "die internationale Rechtsordnung zu untergraben", um ihr Verhältnis mit Russland beizubehalten, hieß es in einem Schreiben. Die Krim wurde in Apple Maps beim Zugriff aus anderen Ländern zu diesem Zeitpunkt als "Autonome Republik Krim" aufgeführt, inzwischen wird sie wieder der Ukraine zugeordnet.

(lbe)