Facebook und Instagram wollen weniger von Russland kontrollierte Medien zeigen

Meta ändert die Algorithmen, um der Verbreitung russischer Propaganda entgegenzuwirken. Beiträge staatlich kontrollierter Medien sind nun schlechter zu finden.

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Person dreht Fake-Fact-WĂĽrfel

(Bild: Dilok Klaisataporn/Shutterstock.com)

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Meta Platforms hat in den letzten Tagen seine Algorithmen geändert, um auf Facebook und Instagram keine Beiträge vom Kreml kontrollierter Medien mehr zu empfehlen. Entsprechende Beiträge russischer Herkunft wurden deutlich herabgestuft, sodass sie den Nutzern nicht mehr automatisch angezeigt werden und nicht mehr einfach zu finden sind. Auch Beiträge mit Links zu Websites russisch kontrollierter Medien werden entsprechend abgewertet.

Das erklärte Metas Sicherheitsleiter Nathaniel Gleicher in einem mehrteiligen Beitrag bei Twitter. In den nächsten Tagen sollen Links zu russisch-kontrollierten Medien überdies entsprechend markiert werden. Nutzer sollen damit vor möglicher Propaganda und Falschdarstellungen gewarnt werden. Gleicher erwartet, dass die betroffenen Medien neue Websites oder dynamische Links generieren, um den Warnungen zu entgehen. Meta will das beobachten und reagieren, wenn neue Links bestätigt werden.

Zuvor haben Facebook und Twitter auf Russlands Invasionskrieg reagiert, indem russische Staatsmedien daran gehindert wurden, weltweit Anzeigen in den sozialen Netzwerken zu schalten oder dort Geld zu verdienen. Twitter blockiert bis auf Weiteres Werbeanzeigen in Russland sowie in der Ukraine. So wolle man sicherstellen, dass wichtige Informationen zur öffentlichen Sicherheit hervorgehoben werden.

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Russland selbst hat den Zugang zu Facebook bereits eingeschränkt. Die Medienaufsicht Roskomnadsor warf Facebook die "Zensur" russischer Medien vor und es würden "Maßnahmen zur teilweisen Zugangsbeschränkung" ergriffen. Die Behörde begründete die Einschränkungen mit Verstößen Facebooks gegen Grundrechte und Informationsfreiheit russischer Bürger.

Die weltweiten Einschränkungen russisch-kontrollierter Medien bei Facebook stellen eine scharfe Eskalation Metas gegen das Land dar. Katie Harbath, ehemalige Mitarbeiterin von Facebooks Sicherheitsabteilung, erklärte gegenüber The Verge: "Zumindest meines Wissens ist es beispiellos, dies einem offiziellen staatlichen Medienunternehmen anzutun. Es gab Abschaltungen von Einrichtungen wie der China-orientierten Epoch Times, aber nichts staatliches."

(fds)