Apple in Russland: Preissteigerungen und Ladenschließungen
Nachdem sich Apple offiziell vom Markt zurückgezogen hat, werden die im Channel verbliebenen Produkte massiv teuer. Der größte Reseller im Land macht dicht.
Auch Macs sind in Russland schwer zu kriegen.
(Bild: Maxim Gaigul/Shutterstock.com)
Menschen in der russischen Föderation haben es aktuell schwer, an Apple-Produkte zu gelangen. Die aufgrund des Ukraine-Kriegs getroffene Entscheidung Apples, den Online-Verkauf in dem Land einzustellen, hat direkte Auswirkungen auf die Versorgungslage. Gleichzeitig leert sich der Channel, da Apple auch diesen nicht mehr beliefert. Es kommt zu massiven Preissteigerungen, zudem machte der größte Wiederverkäufer in Russland dicht.
Apple: Verkauf "pausiert"
Apple hatte sich am Dienstag entschieden, alle Produktverkäufe in der russischen Förderation zu "pausieren", wie sich das Unternehmen ausdrückte. Exporte in den russischen Handelskanal seien bereits in der vergangenen Woche eingestellt worden, hieß es in einer Stellungnahme. Retail-Läden des Konzerns gibt es in Russland bislang nicht, die Verkäufe laufen entweder über Apple.com oder Reseller. Zuvor hatte der ukrainische Digitalminister gefordert, dass Apple seinen Produktverkauf in Russland stoppt, um ein deutliches Signal gegen die Invasion der Ukraine zu setzen. Den App Store und seine Services betreibt der Konzern allerdings bislang weiter – wobei es aufgrund von Banksanktionen zu Problemen mit Apple Pay kommt.
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Lokalen Berichten zufolge hat re:Store, der größte Reseller in Russland, seine Ladenkette am Mittwoch geschlossen. Allerdings nicht für immer: Es handele sich um eine temporäre Maßnahme. Man habe nun das Bedürfnis, "die aktuelle Marktsituation zu untersuchen" und wolle "in naher Zukunft wieder wie immer weiterarbeiten", so eine Sprecherin.
Preise bis zu vier Mal so hoch
Die noch im Handel verbliebenen Apple-Produkte wurden unterdessen massiv teurer. Die Seite iPhones.ru entdeckte nach eigenen Angaben MacBook-Pro-Modelle zum vierfachen Preis. iPhones seien teilweise doppelt so teuer wie Apples Originalpreis. Dem Konzern entgehen durch den Lieferstopp durchaus signifikante Umsätze: Schätzungen zufolge kamen in der russischen Föderationen im Jahr 2020 hier rund 2,25 Milliarden Euro zusammen.
Apple-Chef Tim Cook hat sich unterdessen in einem internen Brief an seine Mitarbeiter mit der Lage in der Ukraine befasst. In der Mail heißt es, man werde Spenden an Hilfsorganisationen, die Apple-Angestellte tätigen, verdoppeln. Der Apple-Chef sagte, man sei mit allen Mitarbeitern in der Ukraine und der gesamten Region in Kontakt und werde diesen auf jedmögliche Art helfen. "Dieser Moment verlangt Einigkeit, Mut – und er erinnert uns daran, dass wir niemals den Blick auf das Menschsein verlieren dürfen, das wir alle miteinander teilen", schrieb Cook. Apple wolle "eine Kraft für das Gute in der Welt" sein.
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(bsc)