Klimawandel: Ausdehnung des Meereises um Antarktis auf Tiefpunkt

Über den gesamten Monat betrachtet lag die Ausdehnung des Eises in der Antarktis um 27 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.

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Meereisausdehnung in der Antarktis im Februar 2022. Die rote Linie kennzeichnet die Eiskante im Februar der Jahre 1991 bis 2020.

(Bild: climate.copernicus.eu)

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Die täglich gemessene Ausdehnung des antarktischen Meereises hat in diesem Februar den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 erreicht. Über den gesamten Monat betrachtet lag die Ausdehnung des Eises um 27 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 – das ist der zweitgeringste Wert der vergangenen gut vier Jahrzehnte, teilte der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus mit. Geringer als üblich war die Meereiskonzentrationen vorwiegend im Rossmeer, in der westlichen Amundsensee und im nördlichen Weddellmeer.

An der Arktis sah es etwas besser aus, dort lag die Meereisausdehnung im Februar 2 Prozent unter dem Durchschnitt des Referenzzeitraums, hieß es in der Copernicus-Mitteilung.

Zeitreihe der täglichen Meereisausdehnung der Antarktis für 2017 (blau), 2018 (grün) und 2022 (rot).

(Bild: climate.copernicus.eu)

Die globale Durchschnittstemperatur im Februar dieses Jahres lag etwa 0,2 °C höher als der Durchschnitt für Februar in den Jahren 1991 bis 2020, jedoch noch deutlich unter den Spitzenwerten von 2016, 2017 und 2020.

In Europa war der Februar vergleichsweise mild mit Temperaturen, die um 2 °C über dem Durchschnitt des Referenzzeitraums lagen. Von einem Rekord waren die Werte im Februar 2022 aber weit entfernt. Die Temperatur im bisher wärmsten gemessenen Februar im Jahr 1990 lag um 1,6 °C höher als in diesem. Der gesamte Winter, der für die Meteorologen mit dem Februar endet, war in Europa 1 °C wärmer als der Durchschnitt 1991 bis 2000.

Der Klimawandeldienst der EU erstellt monatlich Berichte über die Lufttemperatur, das Meereis und den Wasserkreislauf. Alle gemeldeten Ergebnisse basieren auf computergenerierten Analysen mit Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt, erläutert Copernicus.

(anw)