Cloud-native: Prometheus ist laut CNCF das bevorzugte Observability-Tool

In einer Umfrage hat die Cloud Native Computing Foundation die wichtigsten Werkzeuge, aber auch Probleme bei der Überwachung Cloud-nativer Systeme ermittelt.

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Cloud-native: Prometheus ist laut CNCF das bevorzugte Observability-Tool

(Bild: Olga Visavi / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Matthias Parbel
Inhaltsverzeichnis

Die in der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) angesiedelte Observability Technical Advisory Group (TAG) ist in einer Ende 2021 innerhalb der Cloud-native Community durchgeführten Microsurvey der Frage nachgegangene, welche Observability-Tools in der Praxis zum Einsatz kommen. Unter den meistgenannten Werkzeugen liegen laut Report gleich drei von der CNCF betreute Projekte in Front: Prometheus nimmt mit 86 Prozent den unangefochtenen Spitzenplatz ein, dahinter folgen OpenTelemetry (49%) und Fluentd (46%).

Prometheus führt laut CNCF die Riege der Observability-Tools an.

(Bild: CNCF)

Um die Vorteile eines Cloud-nativen IT-Betriebs – Agilität, Verfügbarkeit und Performance – sicherstellen zu können, gelten Observability-Tools als unverzichtbares Hilfsmittel. Automatisiertes kontinuierliches Überwachen von Anwendungen, Prozessen und kompletten Systemen lässt sich nur mit Werkzeugen wie Prometheus, das unter anderem Event-Monitoring und Alerting bietet, umsetzen. Für die Performance- und Verhaltensanalyse braucht es geeignete Daten, die über Logging- und Tracing-Tools gesammelt und weiterverarbeitet werden. Die Mehrheit (72%) der von der CNCF Befragten bedient sich dabei bis zu neun verschiedenen Werkzeugen, knapp ein Viertel nutzt sogar bis zu 15 Tools.

In der Praxis stellt diese Vielfalt manche Teams aber auch vor Herausforderungen, wie rund die Hälfte der Befragten einräumt. Auch ein Mangel an Know-how (40%) sowie Probleme durch in Silos eingesperrte Teams und Prozesse (36%) stellen Hürden für eine konsequente Umsetzung von Observability in vielen Organisationen dar. Beim konkreten Einsatz der Werkzeuge im täglichen Betrieb haben laut Umfrage 41 Prozent Schwierigkeiten mit der Komplexität der Observability-Projekte – oder befürchten sie zumindest. 36 Prozent beklagen zudem unzureichende Dokumentation zu den verschiedenen Tools. Gut ein Viertel der Microsurvey-Teilnehmenden äußerte darüber hinaus Bedenken, dass die überwiegend als Open Source angebotenen Werkzeuge mangels aktiver Unterstützung aus der Community unerwartet eingestellt werden könnten. Eine Gefahr durch Security-Schwachstellen, wie sie auch in OSS immer wieder auftauchen, beunruhigt hingegen nur 13 Prozent der Befragten.

Mit Blick in die Zukunft und die erfolgreiche Umsetzung von Observability in ihren Unternehmen konzentrieren sich knapp zwei Drittel (60%) der Umfrageteilnehmenden darauf, geeignete Best Practices zu entwickeln. Gut die Hälfte (56%) will ihren Ingenieuren passende Werkzeuge und Daten bereitstellen, um Probleme schneller zu erkennen – ihnen, wenn möglich, sogar zuvorzukommen – gezielter darauf reagieren zu können und sie zu beheben. Eine Mehrheit (53%) wünscht sich zudem einen zentralen, übergreifenden Blick auf den gesamten Stack ihrer Cloud-nativen Plattform.

Weitergehende Informationen zur Durchführung und den Erkenntnissen des Survey der CNCF Observability Technical Advisory Group finden sich im Blogbeitrag auf der CNCF-Website. Dort steht der komplette Report auch kostenlos zum Download bereit.

Als Teil der Linux Foundation widmet sich die CNCF der Förderung von Open-Source-Projekten für den Aufbau, Betrieb und die Wartung Cloud-nativer Anwendungen in Public-, Private- und Hybrid-Clouds – in der Regel in Form containerisierter Applikationen auf Basis von Kubernetes. Nachdem erst kürzlich Chris Aniszczyk, CTO der CNCF, erklärt hatte, dass sich "Kubernetes von einer Nischentechnologie zu etwas völlig Allgegenwärtigem entwickelt" habe, verzeichnet die Organisation aktuell einen weiteren deutlichen Zuwachs an Mitgliedern. Um 68 auf nun 775 sei die Zahl der Mitglieder geklettert. Unter den jüngst hinzugekommen Mitgliedern im Silver-Status finden sich beispielsweise der Microgateway-Anbieter Airlock, das Software-defined-Storage-Unternehmen DataCore Software oder auch die auf AWS IoT, DevOps und SAP spezialisierte IT-Consulting-Firma Zoi aus "THE LÄND" (Baden-Württemberg).

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