"Digitaler Dollar": US-Regierung prüft Einführung einer eigenen Digitalwährung

Das US-Finanzministerium soll jetzt ein halbes Jahr lang analysieren, welche Folgen die Einführung einer offiziellen Digitalwährung für die USA haben könnte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 35 Kommentare lesen

(Bild: Virrage Images/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

US-Präsident Joe Biden hat seine Regierung angewiesen, die Einführung einer offiziellen Digitalwährung als Ergänzung zum US-Dollar zu prüfen. Unter anderem dazu unterzeichnete er am Mittwoch ein Dekret. Darüber hinaus verlangt er darin, dass der Umgang mit bereits existierenden Kryptowährungen wie dem Bitcoin überprüft werden solle. In dem Bereich gebe es die Möglichkeit, die US-amerikanische Führungsrolle in der Welt zu stärken, heißt es darin. Gleichzeitig müsse eine übergreifende Strategie entwickelt werden, um den Verbraucherschutz, die finanzielle Stabilität und die nationale Sicherheit sicherzustellen, sowie mögliche Risiken für das Klima etwa durch das energieintensive Mining zu minimieren.

Das Finanzministerium soll nun innerhalb eines halben Jahres gemeinsam mit anderen Teilen der Regierung einen Bericht "über die Zukunft des Geldes" für den Präsidenten vorbereiten, heißt es in dem Dekret. In Bezug auf einen möglichen digitalen Dollar sollen potenzielle Folgen einer Einführung für nationale Interesse der Vereinigten Staaten geprüft werden. Dabei soll es unter anderem auch dabei gehen, wie sich solch eine CBDC ("Central Bank Digital Currency") auf die Möglichkeiten zur Teilhabe am Finanzsystem auswirken können. Außerdem will Biden wissen, welche Folgen das Wachstum von ausländischen Digitalwährungen auf die Interessen der USA hat. Laut Zählung der US-Regierung gibt es diesbezügliche Pläne, Pilotprojekte oder gar Umsetzungen bereits in über 100 Staaten.

Vorreiter bei den Plänen für die Einführung einer staatlichen Digitalwährung ist China, wo daran bereits seit 2014 gearbeitet wird. Inzwischen arbeitet unter anderem auch die Europäische Zentralbank daran. Ziel sind hier digitale Euros, die die Vorteile von Bargeld – anonym, leicht zugänglich, einfach nutzbar und gegen technische Ausfälle gewappnet – mit den Vorteilen einer Digitalwährung verbinden. Während es in Europa aber frühestens 2025 so weit sein wird, soll es in anderen Währungsräumen schneller gehen. Erst vor wenigen Wochen hatte etwa Indien angekündigt, eine "Digitale Rupie" noch 2022 einführen zu wollen, zuvor hatte Mexiko Pläne für einen "Digitalen Peso" öffentlich gemacht. Mit der jetzt angeforderten Prüfung solch einer Digitalwährung sind die USA also vergleichsweise spät dran.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mho)